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Greenpeace e.V.

Walmart und Kaufhof nehmen mit Antibiotika belastete Puten aus den Regalen
Greenpeace: Tengelmann soll nachziehen

Hamburg/Frankfurt (ots)

Die Handelsketten Walmart und Kaufhof
haben gegenüber Greenpeace schriftlich zugesagt, alle Putenprodukte
der italienischen Firma A.I.A. (Agricola Italiana Alimentare, Sitz in
Verona/Italien) aus den Regalen zu nehmen. Anlass sind die Funde von
Antibiotika in Putenkeulen, die Greenpeace gestern veröffentlicht
hatte. Demnach sind vier von fünf nach Deutschland importierte
Putenkeulen von A.I.A. mit dem in der Putenmast eingesetzten
Antibiotikum Tetracyclin belastet. Die Handelskette Tengelmann, in
deren Filialen Greenpeace ebenfalls belastete Putenkeulen gefunden
hatte, hat bisher auf die Forderungen von Greenpeace nicht reagiert.
Deshalb protestieren Greenpeace-Aktivisten heute in Frankfurt und
Tübingen vor Supermärkten von Tengelmann gegen die Massentierhaltung.
In Frankfurt stellen sie eine 1,5 Meter große Attrappe eines
Putenbratens auf, in dem eine Spritze mit der Aufschrift "Turbo-Mast"
steckt. Auf einem Transparent warnen sie die Einkaufskunden:
"Doping-Puten mit Antibiotika und Gentech-Futter - Stoppt
Massentierhaltung!" Der Agrarkonzern A.I.A. verabreicht nicht nur
Antibiotika an seine Puten, sondern verfüttert auch genveränderte
Soja.
"Tengelmann sollte jetzt schleunigst nachziehen und Puten von
A.I.A. aus den Regalen verbannen", sagt Manfred Krautter von
Greenpeace. "Massiver Einsatz von Antibiotika und Gen-Soja im Futter
wie bei A.I.A. zählen zu den Missständen in der Massentierhaltung,
die endlich abgestellt werden müssen."
Alternativen zu den Turbo-Puten aus der Massentierhaltung sind
Öko-Puten und Puten aus "extensiver" Haltung. Beide haben mehr als
doppelt so viel Platz und Bewegungsfreiheit im Stall wie Puten aus
Massentierhaltung. Öko-Puten können zusätzlich auch ins Freie
auslaufen und bekommen hochwertiges Öko-Futter. Daher hält Greenpeace
sie für die beste Alternative. Im Gegensatz zu Italien verwenden
Putenmäster in Deutschland nach eigenen Angaben fast keine Gen-Soja
und Leistungsförderer mehr. Greenpeace fordert, die
Haltungsbedingungen für extensive Puten auf EU-Ebene als gesetzlichen
Mindeststandard festzuschreiben und die Massentierhaltung zu
verbieten.
In der bisher üblichen Massentierhaltung drängeln sich auch in
deutschen Mastanlagen vier bis sechs Puten auf einem Quadratmeter -
oft zusammen mit 5.000 bis 20.000 Tieren. Die große Enge und die
falsche Zucht macht die Tiere besonders anfällig für Krankheiten.
Auch der Mensch kann durch Rückstände in Lebensmitteln oder durch
Krankheitserreger, die gegen Antibiotika resistent sind, gefährdet
werden.
Achtung Redaktionen: Rückfragen bitte an Manfred Krautter, Tel.
0171-8780810, an Pressesprecherin Carmen Ulmen, Tel. 0171-8780840.
Hier erhalten Sie auch Fotos von den Putenkeulen der Firma A.I.A. Vor
Ort in Frankfurt: Dagmar Buchele, Tel. 0178-3409094. Internet:
www.greenpeace.de/landwirtschaft

Original-Content von: Greenpeace e.V., übermittelt durch news aktuell

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