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Gen-Mais der Firma Syngenta außer Kontrolle
Greenpeace deckt illegale Felder mit genmanipuliertem Mais in Hessen auf

Frankfurt a. M./Wölfersheim (ots)

Illegaler Gen-Mais wächst nach
neuen Recherchen von Greenpeace auf mindestens drei Feldern in
Wölfersheim (Wetteraukreis/Hessen). Der Gen-Mais Bt-176 des
Saatgut-Konzerns Syngenta darf wegen Sicherheitsbedenken nach
geltendem Recht nur in Verbindung mit begleitender Forschung angebaut
werden. Syngenta und das zuständige Regierungspräsidium Gießen
wussten jedoch nichts über die genmanipulierten Maisfelder,
begleitende Forschung fand nicht statt. Insbesondere Syngenta
versäumte zu kontrollieren, wo ihre Gen-Saat angebaut wurde. Damit
sind die Felder illegal. Ende Juli spürte Greenpeace erstmals in der
Region einen heimlichen und illegalen Acker mit Syngenta-Mais auf.
"Die Gen-Industrie versagt bei der Kontrolle ihrer Gen-Pflanzen",
sagt Henning Strodthoff, Gentechnik-Experte von Greenpeace. "Sie
schert sich nicht einmal um gesetzliche Auflagen und wälzt das Risiko
auf Landwirte, Verbraucher und die Umwelt ab. Die illegalen Äcker
zeigen erneut, dass Gen-Saatgut grundsätzlich nicht angebaut werden
darf. Syngenta muss jetzt dafür sorgen, dass der Gen-Mais unschädlich
gemacht wird und der Landwirt nicht auf dem Schaden sitzen bleibt."
Die Gen-Saat auf den hessischen Äckern ist Teil der 50 Tonnen
Gen-Saatgut, die das Bundessortenamt (BSA) in Hannover zum Anbau in
Deutschland zuließ. Der Gen-Mais Bt-176, der in Wölfersheim wächst,
stammt vermutlich aus Restbeständen des Saatgutes von letztem Jahr.
Bislang hat Syngenta nicht dafür gesorgt, die Bestände kontrolliert
zu beseitigen. Erst nach dem letzten Skandal Ende Juli begann
Syngenta, altes Saatgut zurückzurufen. Das Regierungspräsidium
leitete inzwischen ein Verfahren gegen die Firma ein.
"Der Konzern Syngenta vernachlässigt seine Pflichten sträflich.
Der illegale Gen-Mais breitet sich unkontrolliert aus und gelangt in
Tierfutter und eventuell sogar in Lebensmittel", sagt Strodthoff.
"Obwohl die große Mehrheit der Verbraucher und Landwirte keine
Gentechnik auf dem Acker und in Lebensmitteln will, wird sie ihnen
von der Gen-Industrie fahrlässig untergeschoben."
Der Mais Bt-176 bildet durch Genveränderung ein Insektengift, das
jedoch nicht nur unerwünschte Insekten wie den Maiszünsler tötet,
sondern zum Beispiel auch die Raupen von Schmetterlingsarten
gefährdet. Zudem enthält der Bt-Mais ein Gen, das ihn gegen
Antibiotika widerstandsfähig macht. Über Tierfutter und Lebensmittel
kommen Antibiotika-Resistenzgene im Darm in Kontakt mit
Krankheitserregern, die ebenfalls immun gegen Antibiotika werden
können. Ärzte warnen davor, dass die Behandlung von Patienten immer
schwieriger wird, da die Antibiotika durch die zunehmende Resistenzen
wirkungslos werden.
Achtung Redaktionen:
Rückfragen bitte an die
Gentechnik-Experten 
Henning Strodthoff, Tel. 0171-8780 822, und 
Ulrike Brendel, Tel. 0171-8780 844 bzw. Tel. 040-30618-255.
Internet: www.greenpeace.de

Original-Content von: Greenpeace e.V., übermittelt durch news aktuell

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