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Greenpeace protestiert auf Parteitag der Grünen für Atomausstieg / "Obrigheim muss 2003 abgeschaltet werden"

Bremen (ots)

Für ein schnelles Abschalten des Atomkraftwerks
Obrigheim haben Greenpeace-Aktivisten heute beim Parteitag der Grünen
in Bremen protestiert. Auf dem Banner steht: "Grüne Glaubwürdigkeit
hängt am Atomausstieg". Zudem symbolisiert der langsam schwindende
Sand in einer rund drei Meter hohen Eier-Uhr den
Glaubwürdigkeitsverlust der Grünen. "Die Grünen verlieren an
Substanz, je länger das Ende der Atomkraft verzögert wird" sagt Sven
Teske, Energie-Experte von Greenpeace. "Wir fordern die
Parteitagsdelegierten auf, dem faulen Kompromiss zwischen Schröder
und Trittin zu Obrigheim nicht zuzustimmen und sich für einen
konsequenten Atomausstieg einzusetzen."
Greenpeace warnt davor, dass die Laufzeitverlängerung für
Obrigheim nur der Anfang ist: "Wie will die Regierung denn bei
anderen alten Reaktoren eine längere Laufzeit abschlagen, wenn es für
den Uralt-Reaktor Obrigheim eine Verlängerung gibt?" fragt Teske.
Rechtlich zulässig wäre sogar, dass für Obrigheim selbst nach Ablauf
der nun vereinbarten 5.500 Gigawattstunden ein weiterer Antrag auf
Laufzeitverlängerung gestellt wird. "Die grüne Delegierten müssen
jetzt ein klares Zeichen setzen. Sie haben sich lange genug von
Schröder und Trittin hinters Licht führen lassen. Obrigheim muss
schnell vom Netz. Ausnahmen vom Ausstieg für alte Reaktoren darf es
nicht geben."
Der Fall Obrigheim ist nicht der einzige Knackpunkt, der sich im
Kleingedruckten des Atomkonsenses verbirgt. So wurde in den
Koalitionsverhandlungen deutlich, dass die SPD offensichtlich bereit
ist, den Standort Gorleben als Endlager für Atommüll zu akzeptieren.
Die SPD lehnte eine Forderung der Grünen rundweg ab, das Erkunden von
alternativen Endlagerstandorten - wie bisher üblich - von den
Energiekonzernen finanzieren zu lassen, die für den Atommüll
verantwortlich sind. Es soll mit den Atomfirmen lediglich über deren
finanzielle Beteiligung verhandelt werden - mit wenig Aussicht auf
Erfolg, da sie am Endlager Gorleben festhalten wollen.
Achtung Redaktionen: Rückfragen bitte an Sven Teske, Tel. 0171-8787
552, Atom-Expertin Susanne Ochse, Tel. 0171-8780-830, oder
Pressesprecher Björn Jettka, Tel. 0171-878-0778. Internet:
www.greenpeace.de

Original-Content von: Greenpeace e.V., übermittelt durch news aktuell

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