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Greenpeace e.V.

Gegen den Ausverkauf von Tieren und Pflanzen
Greenpeace auf der CITES-Konferenz: Handel mit bedrohten Arten muss begrenzt werden

Hamburg (ots)

Vor der Bedrohung vieler Tier- und Pflanzenarten
durch unregulierten Handel warnt Greenpeace anlässlich der Konferenz
des Washingtoner Artenschutzabkommens CITES (Convention on
International Trade in Endangered Species). Die Vertragsstaaten
beraten von 3. bis 15. Oktober in Santiago de Chile über den
internationalen Handel mit über hundert bedrohten Tier- und
Pflanzenarten. Da der Handel mit Tieren und Pflanzen, ihren Teilen
oder Produkten ein Milliardengeschäft ist, wehren sich viele Staaten
gegen Handelsbeschränkungen. Von besonderer Bedeutung sind für
Greenpeace Entscheidungen zu Minke- und Brydewalen, dem Schwarzen
Seehecht (Patagonian Toothfish) sowie Mahagoni.
"Die Vorschläge, den Handel mit dem Schwarzen Seehecht und
Mahagoni zu beschränken, müssen unbedingt angenommen werden. Nur wenn
die Märkte kleiner werden, bricht auch der illegale Handel weg",
erklärt Greenpeace-Artenschutzexpertin Andrea Cederquist. "Wir
fordern vor allem von den Vertreter der EU-Staaten, die zum Teil noch
unentschlossen sind, sich für den Schutz dieser bedrohten Arten
einzusetzen."
Eine strengere Handelsregulierung für den Schwarzen Seehecht würde
nicht nur dessen Überfischung aufhalten. Zugleich würde erstmals eine
kommerziell gehandelte Fischart durch CITES geschützt. Damit wäre der
Weg geebnet, weitere Fischarten vor der Überfischung zu bewahren.
Auch für Mahagoni-Bäume in Mittel- und Südamerika sind dringend
strengere Handelsregeln nötig. Wenn diese den Markt für das
Tropenholz verkleinerten, würde das der Tropenholz-Mafia, die auch
vor Korruption und Mord nicht zurückschreckt, das illegale Geschäft
erschweren.
Japan will seinen Vorschlag durchsetzen, Minke- und Brydewale für
den Handel frei zu geben. Wenn Japan mit seinem Vorschlag durchkäme,
würde damit allerdings das gleichzeitig geltende Walfangverbot der
Internationalen Walfangkommission (IWC) ausgehebelt. Denn die
Zulassung des Handels wäre der Startschuss auch für die illegale
Waljagd, deren Fang auf den offiziell genehmigten Markt geschleust
würde.
CITES trat 1975 in Kraft und verhängt Handelsbeschränkungen für
bedrohte Arten. Ähnlich wie in der IWC stehen bei den
CITES-Verhandlungen auf der einen Seite Länder, die bedrohte Arten
ausbeuten wollen. Auf der anderen Seite stehen Länder, die den Schutz
ausweiten wollen. Auch bei CITES versucht die japanische Regierung
wie bei der IWC, Stimmen von Ländern zu kaufen, um Mehrheiten für
ihre Vorschläge zu erreichen. Japan verknüpfte in den vergangenen
Jahren die Zahlung von Entwicklungshilfe mit dem Beitritt der
Zahlungsempfänger zu CITES und der IWC.
Achtung Redaktionen: Sie können die Greenpeace-Expertin Andrea
Cederquist ab Mittwoch Abend in Chile erreichen, Tel. 0171-888 0764.
In Hamburg können Sie sich an den Greenpeace-Experten Thilo Maack
wenden, Tel. 040-30618-359 od. 0171-8780 841, und Pressesprecherin
Simone Miller, Tel. 040-30618-343. Internet: www.greenpeace.de

Original-Content von: Greenpeace e.V., übermittelt durch news aktuell

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