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Rotterdam: Greenpeace verfolgt Schrott-Tanker "Byzantio"
In Galizien bedrohen Ölteppiche einzigartiges Naturreservat

Rotterdam/Hamburg (ots)

15 Greenpeace-Aktivisten protestieren
heute erneut gegen die Gefährdung der Meere durch den Uralt-Tanker
"Byzantio". Im Hafen von Rotterdam kletterten einige der
Umweltschützer auf das 26 Jahre alte Schiff und brachten dort ein
Banner an mit der Aufschrift "Hazard" (Gefahr). Von Schlauchbooten
aus malten andere die gleiche Warnung auf die Bordwand, um das Schiff
als schwimmende Zeitbombe zu kennzeichnen.
Die "Byzantio" transportiert 53.000 Tonnen Öl und ist ähnlich
altersschwach wie die "Prestige", die am 19. November vor der
nordwestspanischen Küste sank und deren giftige Schweröl-Fracht nun
Strände und Felsen auf über 600 Kilometer Länge verseucht. "Will man
eine Katastrophe wie in Galizien verhindern, müssen diese
schwimmenden Schrotthaufen von den Meeren verschwinden", sagt Thilo
Maack, Greenpeace-Meeresexperte, der gerade aus Spanien zurück
gekehrt ist.
An der galizischen Küste verschärft sich währenddessen die
Situation durch neue Ölteppiche. Nun bedroht das Öl auch das
Naturreservat Corrubedo, in dem jedes Jahr Zehntausende Zugvögel aus
Kanada, Nordeuropa und Nordsibirien überwintern. Der dort rastende
Balearische Papageientaucher und die Iberische Trottellumme sind
durch die Ölpest vom Aussterben bedroht. Gefährdet sind zudem
Meeresvögel wie Weißkopfmöwen, Basstölpel, Lummen und Alken. Helfer
haben Barrieren aus Sand errichtet, um die Ufer des Naturreservats zu
schützen.
Am Donnerstag beginnt das Treffen der europäischen
Verkehrsminister in Brüssel. "Da müssen Nägel mit Köpfen gemacht
werden", so Thilo Maack, Greenpeace-Meeresexperte. "Die
EU-Vorschriften zur Schiffssicherheit sollten an das Niveau der USA
angeglichen werden." In den USA müssen alle Tanker seit der
Öltankerkatastrophe durch die "Exxon Valdez" eine doppelte Hülle
haben und werden zudem von Notfallschleppern begleitet. Die Reeder
haften dort für die von ihnen verursachten Umweltschäden und es
drohen drastische Strafen, wenn Vorschriften nicht eingehalten
werden.
Greenpeace fordert für den Fall einer Tankerhavarie volle und
uneingeschränkte Haftung der Eigner, Charterer und Betreiber von
Tankschiffen und von allen Eigentümern der Ladungen. Außerdem
verlangt die Umweltorganisation, dass die EU sofort den Einsatz von
Tankschiffen mit nur einer Rumpf-Hülle verbietet, die älter als 20
Jahre sind. Schiffsrouten dürfen nicht mehr durch ökologisch sensible
Gebiete verlaufen.
Achtung Redaktionen: Für Rückfragen wenden Sie sich bitte an Thilo
Maack unter Tel.: 040 30618-359 oder 0171-8780-841 oder
Pressesprecherin Svenja Koch unter Tel.: 040 30618-342.
Internet-Info: www.greenpeace.de

Original-Content von: Greenpeace e.V., übermittelt durch news aktuell

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