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Greenpeace e.V.

Gemeinsamer Protest gegen Patente auf Leben
Greenpeace und Misereor auf Kirchentag gegen Gesetzentwurf der Regierung

(ots)

Berlin 28. 5. 2003 – Greenpeace und das katholische Hilfswerk MISEREOR starten auf dem ökumenischen Kirchentag in Berlin eine gemeinsame Protestaktion gegen Patente auf Gene, Tiere, Pflanzen und Saatgut. Zum Auftakt wurde heute morgen ein 20 Meter langes Banner an der Marienkirche im Zentrum Berlins enthüllt mit der Aufschrift „Stoppt Patente auf Leben - Jetzt!“. Mit der Aktion zum Kirchentag wenden sich die beiden Organisationen gegen den drohenden Gesetzesentwurf von Bundesjustizministerin Brigitte Zypries (SPD), der Patente auf Gene, Teile des menschlichen Körpers sowie von Pflanzen und Tieren zulassen würde.

„Die belebte Natur ist keine technische Erfindung. Der Respekt vor
der Schöpfung verbietet es, Pflanzen und Tiere und ihre Gene mit
chemischen Stoffen oder mechanischen Apparaten gleichzusetzen“, sagt
Bernd Nilles von Misereor. „Zudem ist es Unrecht, wenn die Konzerne
des Nordens die Länder des Südens um ihre biologische Vielfalt
betrügen und sich Monopolrechte auf Saatgut und traditionelle
Heilpflanzen verschaffen. Der Kirchentag soll deshalb auch zu einem
Signal gegen die Ausbeutung des Südens durch Biopiraterie werden.“
Greenpeace lädt die Teilnehmer des Kirchentags ein, sich an den
Protesten gegen die geplante Legalisierung von Patenten auf Leben
durch die Bundesregierung zu beteiligen. Unter dem Motto „Rettet die
Currywurst“ soll auf die rechtliche Absurdität von Gen-Patenten
hingewiesen werden. „Die belebte Natur zu einer Erfindung der
Gen-Industrie zu machen, ist ähnlich absurd wie ein Patent auf die
Currywurst“, sagt Henning Strodthoff, Gentechnik-Experte von
Greenpeace. Um die Schwächen der Patentrichtlinie zu verdeutlichen,
hatte Greenpeace beim Europäischen Patentamt die Currywurst zum
Patent angemeldet. Die Industrie hat sich bereits zahlreiche
Nahrungspflanzen mit weitreichenden Rechten patentieren lassen.
Auch die menschliche Gesundheit gerät in Abhängigkeit von
Patentinhabern: Der Gesetzentwurf der Bundesregierung sieht vor, dass
alles, was aus dem menschlichen Körper isoliert und kommerziell
verwertet werden kann, auch patentierbar sein soll – mit ernsten
Folgen für die Medizin. Bei bestimmten Untersuchungen spielen
Erbinformationen eine große Rolle. Viele Firmen wollen das ausnutzen
und mit Patenten auf Kosten der Patienten abkassieren. „Das geplante
Patentgesetz darf nicht verabschiedet werden. Wir fordern alle
Kirchentagsbesucher auf, sich jetzt an den Protesten zu beteiligen“,
so Strodthoff.
Achtung Redaktionen: Rückfragen bitte an den Gentechnik-Experten
Henning Strodthoff, Tel. 0171-8780 822, und Misereor-Sprecher Walter
Nett, Tel. 0171-4529 996. Fotos der gemeinsamen Aktion erhalten Sie
unter 040-30618377. Greenpeace finden Sie am Stand D12 in Halle 4.2,
Misereor in Halle 3.1, Stand C13.
Internet: www.currywurst.de
ots-Originaltext: Greenpeace e.V.
Digitale Pressemappe:
http://www.presseportal.de/story.htx?firmaid=6343
Internet: www.greenpeace.de

Original-Content von: Greenpeace e.V., übermittelt durch news aktuell

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