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Wale: Tod durch Ertrinken, Vergiftung, Lärm und Jagd - Greenpeace-Aktion auf der Zugspitze: Walfangkonferenz in Berlin soll alle Walarten schützen

Hamburg (ots)

Hamburg, 9. 6. 2003 – Auf Deutschlands höchstem
Berg, der Zugspitze, haben Greenpeace-Aktivisten heute einen 15 Meter
langen aufblasbaren Wal aufgebaut. Auf einem Banner steht: „300.000
tote Wale jährlich – Walfangkonferenz Berlin: Das ist der Gipfel!“.
Greenpeace appelliert damit an die Regierungsvertreter der 55. Tagung
der Internationalen Walfangkommission (IWC), die vom 16. bis 19. Juni
in Berlin statt findet, sich nicht länger über Fangquoten zu
streiten, sondern für einen umfassenden Schutz der bedrohten Tiere zu
sorgen.
„Wale fallen nicht nur der unsinnigen Jagd zum Opfer“, sagt
Greenpeace-Meeresbiologe Thilo Maack. „Sie ertrinken auch als
ungewollter Beifang in Fischernetzen oder sterben durch die
Verschmutzung der Meere und den ständig zunehmenden Unterwasserlärm.
Die IWC muss daher ihre Aufgaben erweitern und endlich alle
Gefährdungen der Wale beachten.“
Bislang befasst sich die seit 1946 jährlich tagende IWC nur mit
den Großwalen der 79 Walarten, die einige Staaten wie Japan und
Norwegen nach wie vor jagen. Den Kleinwalen hingegen gilt kein
kommerzielles Interesse. „Alle großen und kleinen Walarten sind
bedroht. Die IWC muss daher zukünftig alle Walarten schützen, also
auch Kleinwale und Delfine“, fordert Maack.
Eine Neuorientierung der IWC wird bereits vorbereitet: 19 der 46
stimmberechtigten Nationen in der IWC, darunter Deutschland, wollen
mit der so genannten „Berlin Initiative“ die Schutzrolle der
Organisation stärken und ihre Aufgaben ausweiten. Mit einer einfachen
Mehrheit könnte der Antrag in Berlin verabschiedet werden. Doch das
Waljagd-Land Japan und seine Verbündeten – mit japanischer
Entwicklungshilfe gekaufte Dritte-Welt-Staaten – werden versuchen,
alle Bemühungen zum Schutz der Wale zu blockieren.
Durch die Harpunen japanischer und norwegischer Walfänger starben
trotz des Walfangverbotes von 1986 im vergangenen Jahr 1318 Großwale.
Japan tötet sie aus vorgeblich „wissenschaftlichen“ Gründen, Norwegen
konnte gemäß IWC-Satzung Einspruch gegen das Fangverbot erheben.
Zusätzlich ertrinken Hunderttausende von Walen in Fischernetzen, ohne
dass die IWC davon Notiz nimmt. Allein in der Nordsee und Ostsee
sterben jährlich Tausende der kleinen Schweinswale in Netzen. Auch
die schleichende Vergiftung der Meere ist eine große Gefahr: So haben
die weißen Beluga-Wale die höchste Krebsrate aller Säugetiere.
Eine weitere Bedrohung für die Tiere ist der zunehmende Lärm in
den Ozeanen, erzeugt von Schiffschrauben, der Öl- und Gasförderung
sowie Unterwassersonaren der US-Marine. Die Sonare, die feindliche
U-Boote aufspüren sollen, erzeugen Schallpegel von bis zu 240
Dezibel; ein startender Jumbojet erreicht 150 Dezibel. Anfang Mai
strandeten an der kanadischen Küste mehrere Schweinswale in
unmittelbarer Nähe von Sonaren. Den Tieren waren die Innenohren
geplatzt. „All dieser Probleme muss sich die IWC endlich annehmen,
wenn sie nicht in der Bedeutungslosigkeit versinken will“, betont
Maack.
Achtung Redaktionen: Rückfragen bitte an Thilo Maack, Tel. 0171-8780
841,oder Pressesprecherin Simone Miller,Tel.0171-8706 647.Fotos von
der Aktion, unter 040-30618-376, Filmmaterial bei TNC Hamburg unter
040-4291 0110 oder 0171-2104 093. Hintergrundinformationen lassen
wir Ihnen gerne zukommen. Internet: www.greenpeace.de
ots-Originaltext: Greenpeace e.V.
Digitale Pressemappe:
http://www.presseportal.de/story.htx?firmaid=6343
Internet: www.greenpeace.de

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