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Greenpeace e.V.

Urwaldschutz auf Frankfurter Buchmesse
Gemeinsam mit Autoren und Verlegern wirbt Greenpeace für urwaldfreundliches Papier

(ots)

Frankfurt, 8. 10. 2003 – Eine neue Initiative zum Schutz der letzten Urwälder stellt Greenpeace heute auf der Frankfurter Buchmesse vor. "AutorInnen und Verlage für die Urwälder" fordern gemeinsam mit Greenpeace den verstärkten Einsatz von urwaldfreundlichem Papier im Buchdruck. Zum deutschen Start der Initiative haben unter anderen Elke Heidenreich, Michael Jürgs und Kirsten Boie erklärt, künftig Recyclingpapier für ihre Bücher zu verwenden. Im Ausland hat sich neben anderen Autoren Margaret Atwood ("Oryx and Crake") der in Kanada, Italien, Österreich, England und den USA bereits laufenden Kampagne angeschlossen.

"Nur 20 Prozent der ehemaligen Urwälder sind heute noch als
einzigartige, artenreiche Lebensräume erhalten", sagt
Greenpeace-Waldexperte Oliver Salge in Frankfurt. "Kein Buchverlag
kann deren Zerstörung wollen. Mit dem Einsatz von urwaldfreundlichem
Papier können die Verlage einen wichtigen Beitrag zum Schutz dieser
letzten Urwälder leisten."
Alle großen deutschen Buchverlage verarbeiten bisher vorwiegend
Frischfaser-Papier. Nach Greenpeace-Recherchen wird für den deutschen
Papiermarkt auch in den letzten finnischen, russischen und
kanadischen Urwäldern eingeschlagen. Damit diese geschont werden,
veröffentlicht Greenpeace heute auch einen Ratgeber für Buchverlage
zur Umstellung auf hochwertiges Recyclingpapier oder Papier aus
ökologischer Waldnutzung mit dem Zertifikat des Forest Stewardship
Council (FSC).
Die ersten Erfolge zeigen sich in Kanada: 36 Verlage, darunter
Random House Kanada und McClelland & Stewart haben sich seit dem Jahr
2001 zur Umstellung verpflichtet. Über 350 Titel erschienen bislang
auf diesem Papier. "Auch wir Verleger wollen die globale Entwaldung
und den Klimawandel aufhalten", sagt Vicki Black, Produktionsleiterin
vom Verlagshaus McClelland & Stewart. "Durch die große Nachfrage der
vergangenen Jahre haben sich Qualität und Verfügbarkeit von in Kanada
angebotenem, urwaldfreundlichem Buchpapier stark verbessert.
Recycling- und FSC-Papier sind eine erstklassige Alternative zu
herkömmlichem Buchpapier."
Die Erstauflage der kanadischen Ausgabe des fünften "Harry
Potter"-Bandes wurde bereits auf Recyclingpapier gedruckt. Dadurch
wurde der Einschlag von etwa 30.000 Bäumen vermieden, eine
Waldfläche, so groß wie 95 Fußballfelder. Viele Kinderbücher werden
jedoch in Asien produziert, wo für das Papier auch indonesischer
Regenwald vernichtet wird. Die deutsche Kinderbuchautorin Kirsten
Boie appelliert in Frankfurt: "Wenn wir jetzt nicht handeln, werden
unsere Urenkel Urwälder nur noch aus Büchern kennen, für die Urwälder
zerstört wurden. Kein Buch ist so wertvoll, dass dafür die letzten
alten Wälder dieser Welt vernichtet werden."
Mit der neuen Initiative erweitert Greenpeace die Kampagne zum
Schutz der Urwälder. Greenpeace fordert die Holz- und Papierindustrie
auf, kein Holz mehr aus Urwaldzerstörung zu kaufen und wirbt für
Produkte aus ökologischer und sozial nachhaltiger
Waldbewirtschaftung.
Achtung Redaktionen: Rückfragen bitte an Oliver Salge, Tel. 0171-6035
531, od. Pressesprecherin Simone Miller, Tel. 0171-8706 647.
Greenpeace stellt auf der Buchmesse den Stumpf eines riesigen
Urwaldbaumes aus. Fotos erhalten Sie unter Tel. 040-30618-376,
BetaSP-Material bei ATV GmbH, Tel. 0177-2415611. Internet:
www.greenpeace.de/urwald
ots-Originaltext: Greenpeace e.V.
Digitale Pressemappe:
http://www.presseportal.de/story.htx?firmaid=6343
Internet: www.greenpeace.de

Original-Content von: Greenpeace e.V., übermittelt durch news aktuell

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