Greenpeace begrüßt Teil-Rückzug von Monsanto in Europa
Britischer Report bestätigt zeitgleich Risiken von Gentechnik für die Landwirtschaft
Hamburg/London(ots)Nach dem der Agrar-Konzern Bayer CropScience bereits im September 2003 angekündigt hatte, keine Freisetzungsversuche mit genmanipulierten Pflanzen mehr in Großbritannien durchzuführen, hat heute Monsanto eine Niederlage eingeräumt. Der Produzent von Pestiziden und Gentech-Saaten einer der größten weltweit - verkündete in London, Firmenniederlassungen in Großbritannien, Frankreich, Deutschland und Tschechien zu schließen und Mitarbeiter zu entlassen. Allein in Großbritannien sollen Zweitdrittel der Angestellten das Unternehmen verlassen. Diesen Rückzug versteht die Umweltorganisation Greenpeace als Reaktion auf die Ablehnung der Gentechnik in Europa. Hier können sich genmanipulierte Produkte bisher weder im Supermarkt noch auf den Feldern durchsetzen.
Wir begrüßen diese Entscheidung. Die Gentech-Konzerne verlassen das sinkende Schiff. Sie müssen endlich akzeptieren, dass die Verbraucher in Europa genmanipulierte Produkte mehrheitlich ablehnen und sie sich nicht aufzwingen lassen wollen, sagt Ulrike Brendel, Gentechnik-Expertin bei Greenpeace.
Die Nachricht über Schließungen von Monsanto fällt zusammen mit der Veröffentlichung von Ergebnissen der britischem Royal Society (Akademie der Wissenschaften), die im Regierungsauftrag Anbauversuche mit genmanipulierten Pflanzen im Vergleich zum Anbau auf konventionellen Feldern ausgewertet hatte. Auf Grund des öffentlichen Drucks startete die britische Regierung 1999 ein vierjähriges Projekt, um die Risiken der Gentechnik auf Flora und Fauna in der Landwirtschaft zu erforschen. Jetzt ist es amtlich: Der Anbau von gentechnisch veränderten Zuckerrüben und von Raps birgt Gefahren für die Umwelt. Die Untersuchungsergebnisse zu Gen-Mais sind noch umstritten.
Europäische Regierungen dürfen diese Ergebnisse nicht ignorieren. Auch die deutsche Bundesregierung darf sich nicht aus der Verantwortung stehlen und muss den Anbau von genmanipulierten Pflanzen sofort unterbinden. In Europa haben wir jetzt noch die Chance, den Geist in der Flasche zu halten sagt Brendel.
Das Projekt der britischen Regierung untersuchte nur einen kleinen Teil der möglichen Risiken von Gen-Pflanzen. So wurde zum Beispiel nicht untersucht, welche Gefahren mit der Auskreuzung genmanipulierter Pflanzen verbunden sind. Auch Risiken für die menschliche Gesundheit fanden keine Berücksichtigung. Generell finden diese Gefahren in der Forschung kaum Beachtung. Die Wissenschaft beschäftigt sich überwiegend mit agro-ökonomischen Untersuchungen wie z.B. mit der Ertragsleistung.
Achtung Redaktionen: Für Rückfragen wenden Sie sich bitte Ulrike Brendel, Greenpeace-Gentechnik-Expertin unter der Tel.: 040-30618-255 oder mobil unter 0171-8780-844 oder an Alexander Hissting unter der Nr.: 040 30618-339. Internet-Info: www.greenpeace.de
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