Alle Storys
Folgen
Keine Story von Greenpeace e.V. mehr verpassen.

Greenpeace e.V.

Presseerklärung vom 5. Oktober 2004 Greenpeace-Protest gegen Plutoniumtransport aus den USA nach Frankreich

Hamburg (ots)

Hamburg / Cherbourg, 5.10.2004 - Heute in den
Morgenstunden blockierten Greenpeaceaktivisten die Straße von
Cherbourg nach La Hague. Sie ketteten sich mit einem LKW an eine
Brücke und hängten Banner mit der Aufschrift "Stop Plutonium". Damit
protestieren die Umweltschützer gegen den Transport von 140 Kilogramm
waffenfähigem Plutonium aus den USA, das in Frankreich zu Brennstoff
für Atomkraftwerke verarbeitet werden soll.
"Diese Transporte sind gefährlich und überflüssig", so Thomas
Breuer, Atomexperte von Greenpeace. "Plutonium ist einer der
gefährlichsten Stoffe, die der Mensch jemals entwickelt hat. Die
Menge, die hier Tausende Kilometer übers Meer geschippert wird,
reicht aus, um mehr als 25 Atombomben zu bauen."
Das Plutonium stammt aus einer Militäranlage in New Mexico und ist
ein Überbleibsel aus den Zeiten des Kalten Krieges. In Frankreich
soll das ehemalige Bombenmaterial von der Firma Areva zu
Plutonium-Uran-Mischoxidbrennstoff (MOX-Brennstoff) verarbeitet
werden. Anschließend geht das Plutonium zurück in die USA als
Brennstab. Dieses französisch-amerikanische Plutoniumgeschäft ist
Teil eines aktuellen Plans der US-Regierung, insgesamt rund 30 Tonnen
überschüssiges Plutonium aus der militärischen Nutzung zur
Stromerzeugung in Atomkraftwerken zu verwenden. Das würde den
Einstieg der USA in die kommerzielle Plutoniumnutzung bedeuten.
"Diesen Einstieg in die Plutoniumwirtschaft als ,Entsorgung' zu
verkaufen ist absurd. MOX-Brennelemente bringen keine Sicherheit,
sondern zusätzliche Risiken. Mit jeder Bewegung von Plutonium erhöht
sich die Gefahr, dass das Material in falsche Hände gerät",
kritisiert Breuer. Nach Ansicht der Umweltschützer sollte das
gefährliche Material für den Bombenbau besser mit hochradioaktivem
Atommüll zusammen "immobilisiert" werden. "Immobilisierung" bedeutet
im Kern, das Plutonium mit hochradioaktiven Müll zu vermischen und
somit militärischen Missbrauch massiv zu erschweren.
In den nächsten Monaten stehen weitere Plutoniumtransporte nach
Frankreich an. Denn die Bundesregierung und RWE wollen 1,6 Tonnen
Plutonium aus Hanau zu MOX-Brennstoff verarbeiten lassen - trotz des
verkündeten Stopps der Wiederaufarbeitung. Eine Lücke im deutschen
Atomgesetz macht dies möglich. "Das ist scheinheilig und gefährdet
die Umwelt", so Breuer. Greenpeace fordert den Stopp aller unnötigen
Plutoniumtransporte.
Achtung Redaktionen: Für Rückfragen erreichen Sie Greenpeace
Atomexperten Thomas Breuer mobil unter der Telefonnummer: +49(0)171 /
8780820 (zur Zeit vor Ort in Cherbourg) oder Pressesprecherin Ortrun
Albert unter +49(0)171 / 87 81 184. Beta-SP-Material bekommen Sie
unter Tel.: 0173 / 608 8620. Greenpeace im Internet: www.greenpeace
ots-Originaltext: Greenpeace e.V.
Digitale Pressemappe:
http://www.presseportal.de/story.htx?firmaid=6343
Internet: www.greenpeace.de

Original-Content von: Greenpeace e.V., übermittelt durch news aktuell

Weitere Storys: Greenpeace e.V.
Weitere Storys: Greenpeace e.V.