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Greenpeace protestiert gegen kanadische Robbenjagd
Über 300.000 Robben sollen grausam getötet werden

Hamburg (ots)

Hamburg, 29. 3. 2005 – Mit einer viertägigen
Mahnwache in den vier größten deutschen Städten protestiert
Greenpeace seit heute gegen das sinnlose Töten von mehr als 300.000
Robben in Kanada. In Berlin, Hamburg, Köln und München stehen
Umweltschützer an zentralen Plätzen und präsentieren vier Meter hohe
Bilder mit Szenen der blutigen Jagd. Auf der zentralen Veranstaltung
in Berlin am Brandenburger Tor können Passanten sich beim Bedrucken
eines 350 Meter langen Banners mit insgesamt 350.000 stilisierten
Robben beteiligen. Außerdem können sie einen Protestbrief an den
kanadischen Botschafter unterschreiben gegen das sinnlose Töten der
Robben.
„Das brutale Robbenschlachten muss sofort aufhören“, sagt
Greenpeace-Meeresbiologin Andrea Cederquist. „Die kanadische
Regierung konnte die Jagd noch nie überzeugend begründen. Sie ist
sinnlos und ethisch verwerflich.“ Die Robben wurden lange für den
Rückgang der Kabeljau-Bestände und damit für die hohe
Arbeitslosigkeit unter den Fischern verantwortlich gemacht. Diese
Argumentation war wissenschaftlich niemals haltbar und angesichts der
Überfischung durch industriellen Fischereifangflotten bewusst
irreführend. Mittlerweile argumentiert Kanada, die Jagd auf die
Robben sei erforderlich, da die Fischer auf zusätzliche Einkünfte
angewiesen seien. Zudem solle die Jagd die Ökonomie der Region
stärken.
Allerdings ist die gesamtwirtschaftliche Bedeutung der Robbenjagd
sehr gering: In Kanada werden damit pro Jahr etwa zehn Millionen Euro
erwirtschaftet. Zum Vergleich: 2002 gaben allein die 290.000
deutschen Kanada-Urlauber insgesamt 240 Millionen Euro aus. „Kanada
setzt einen bedeutenden Wirtschaftsfaktor aufs Spiel. Wenn Touristen
das Land nun wegen der brutalen Jagd meiden, wären die Folgen für
Kanada gravierend“, sagt Cederquist.
2003 hat die kanadische Regierung beschlossen, bis 2005 insgesamt
über eine Million Robben zur Jagd freizugegeben, pro Jahr
durchschnittlich 350.000 Tiere. Sie werden mit Keulen zu Tode
geprügelt oder mit Gewehren erschossen und anschließend gehäutet.
Rund 30 Prozent der Tiere überleben jedoch die Keulenschläge. Ihnen
wird dann bei lebendigem Leib das Fell abgezogen. Das ergaben
Untersuchungen von Tierärzten und Umweltschützern. Der Protest von
Greenpeace richtet sich ausdrücklich nicht gegen die traditionelle
Jagd der Ureinwohner Kanadas und Grönlands zur Deckung ihres
Eigenbedarfs.
Achtung Redaktionen: Rückfragen bitte an die Meeresexpertinnen Andrea
Cederquist (in Berlin), Tel. 0171-8880 764 und Iris Menn (in Köln),
Tel. 0171-8880023 oder an Pressesprecher Björn Jettka, Tel. 040-30618
383 bzw. 0171-8780 778. Bilder der Mahnwachen erhalten Sie unter
040-30618 377. Internet: www.greenpeace.de
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Original-Content von: Greenpeace e.V., übermittelt durch news aktuell

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