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Greenpeace warnt RWE-Aktionäre vor Fehlinvestitionen
Umweltschützer kritisieren auf der Hauptversammlung RWE-Pläne für Braunkohle

Essen, 14. 4. 2005 - Auf der heutigen
Hauptversammlung der RWE AG warnt Greenpeace vor Fehlinvestitionen in
klimaschädliche Braunkohle- Kraftwerke wie in Neurath bei Köln. Vor
den Aktionären fordert Greenpeace RWE auf, statt dessen auf
Erneuerbare Energien und klimafreundlichere Gas- und Dampfkraftwerke
zu setzen. Die Umweltschutzorganisation hält den Ausbau der
Braunkohle nicht nur aus Sicht des Klimaschutzes für falsch, sondern
sieht auch die Gefahr von Investitions-Ruinen, weil diese Kraftwerke
nicht zukunftsfähig sind.
"Der Anteil an Erneuerbaren Energien im Strommix wird weiter
wachsen. Dann braucht unser Energiesystem flexibel regulierbare
Kraftwerke, die sich dem schwankenden Strom von Sonne und Wind
anpassen können", erklärt Jonas Mey, Energie-Experte von Greenpeace,
in einer für den Nachmittag vor den Aktionären geplanten Rede.
"Braunkohle-Kraftwerke sind Dinosaurier der Vergangenheit. Sie sind
schwerfällig regulierbar. In einem Energiesystem mit viel
Erneuerbaren Energien können sie nicht wirtschaftlich betrieben
werden."
RWE ignoriert, dass die Bundesregierung bis 2020 einen Anteil von
20 Prozent Erneuerbaren Energien anstrebt. Der Konzern plant auf
Basis viel zu niedriger Prognosen für den Ausbau der Windkraft. "Wir
halten es für gefährlich, die realen Entwicklungen nicht zu
beachten", warnt Mey. "Gefährlich für die Umwelt und gefährlich für
das Wohl derjenigen Aktionäre, die in der RWE-Aktie eine langfristige
Anlage sehen. Heute noch zwei Milliarden Euro in das Kraftwerk
Neurath zu stecken, heißt, das Geld in den Sand zu setzen." Auch die
Aktionärsvereinigung "Kritischen Aktionäre" lehnt Investitionen in
das Braunkohle-Kraftwerk ab.
Laut Angaben des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung
drohen bis 2050 allein in Deutschland Klimaschäden von mehr als 137
Milliarden Euro. "Es ist nur eine Frage der Zeit, bis Regierungen und
Versicherungsgesellschaften die Kosten für Klimaschäden nicht mehr
tragen wollen und Verursacher wie RWE zur Kasse bitten werden", so
Mey in seiner Rede.
Deswegen fordert der Umweltschützer die RWE vor den versammelten
Aktionären auf, im Sinne einer stabilen und vorausschauenden
Finanzplanung des Unternehmens in Erneuerbare Energien und
klimafreundlichere Gas- und Dampfkraftwerke zu investieren. "Das sind
Sie nicht nur der Umwelt, das sind Sie vor allem Ihren Aktionären
schuldig", appellierte Mey an Harry Roels, den Vorstandsvorsitzenden
von RWE.
Zum Abschluss der Rede will Jonas Mey dem Vorstandsvorsitzenden
einen gold-schwarzen Kugelschreiber überreichen, in den der Spruch
"Die Braunkohle liegt hinter uns" eingraviert ist. "Damit kann Herr
Roels nun wegweisende Entscheidungen in Richtung einer umwelt- und
finanzfreundlichen Energiepolitik seines Hauses unterschreiben", so
die Erklärung. Der Spruch spielt auf eine Werbekampagne der RWE-
Tochter RAG (ehemals Ruhrkohle AG) an, die mit dem Slogan "Die
Zukunft ist schon lange unter uns" für ihre Kohle warb.
Achtung Redaktionen:
Für Rückfragen erreichen Sie Jonas Mey
unterTel. 0171/ 87 81-180
oder Pressesprecherin Ortrun Albert
unter Tel. 0171/87 81-184.
Bildmaterial von dem Auftritt bei der RWE-Hauptversammlung erhalten
Sie unter Tel. 040-30618-377 (Foto)
oder 0561-50 720 10 (Beta-Material).
Die Greenpeace-Rede finden Sie unter
www.greenpeace.de/multimedia/ download/0/827792/0/rwe_rede.pdf -
weitere Infos: www.kritischeaktionaere.de
Internet: www.greenpeace.de

Original-Content von: Greenpeace e.V., übermittelt durch news aktuell

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