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Greenpeace: Monsanto walzt deutsche Landwirtschaft platt
Künast schützt Landwirtschaft nicht ausreichend vor Gen-Mais

Berlin (ots)

Gegen die laxe Haltung von
Verbraucherschutzministerin Renate Künast zum Anbau von
genmanipuliertem Mais in Deutschland protestieren
Greenpeace-Aktivisten heute vormittag vor dem Bundesministerium mit
einer Straßenwalze. Die mit dem Namen des Saatgut-Konzerns Monsanto
versehene Walze überrollt dabei Lebensmittelverpackungen. Die Aktion
symbolisiert die Gefahr, die durch den Anbau des Gen-Maises der Firma
Monsanto droht: Der Anbau kann konventionelle und ökologische
landwirtschaftliche Erzeugnisse verunreinigen. In diesem Jahr sind
rund 1.000 Hektar für den Anbau angemeldet worden. Greenpeace fordert
Künast auf, den Anbau des Gen-Maises zu verbieten. Polen, Österreich
und Ungarn haben den Anbau von Gen-Mais bereits untersagt.
"Monsanto will mit seinen Gen-Pflanzen auch die deutsche
Landwirtschaft plattwalzen. Langjährige Erfahrungen aus Nord- und
Südamerika belegen, dass ein Nebeneinander von Gen-Anbau und normaler
Landwirtschaft unmöglich ist", sagt Henning Strodthoff,
Gentechnikexperte von Greenpeace. In einem Report legt Greenpeace
heute die Strategien Monsantos zur weltweiten Kontrolle der
Landwirtschaft offen. "Monsanto kauft weltweit Saatgutfirmen, besitzt
weitreichende Patente auf Saatgut und Pflanzen und drangsaliert
Landwirte durch Knebelverträge und Gerichtsverfahren. Dazu passt die
Verunreinigung gentechnikfreier Flächen, auch wenn Monsantos Anwälte
jede Absicht abstreiten würden", erklärt Strodthoff.
Am Freitag wird im Bundesrat über die zustimmungspflichtigen Teile
des neuen Gentechnikgesetzes abgestimmt. In den Verhandlungen werden
CDU und FDP vermutlich die Forderungen der Gen-Firmen übernehmen: Das
Anbaukataster und die Haftungsregeln sollen ausgehöhlt werden, um den
Gen-Anbau zu fördern. "Ein Kompromiss mit dem Bundesrat wird nicht
möglich sein. Künast muss sich entscheiden. Will sie ihr angeblich
wichtigstes Projekt - die Agrarwende und den Ausbau des Bio-Anbaus
auf 20 Prozent der Anbauflächen - weiterbetreiben oder die
Landwirtschaft den Gen-Firmen ausliefern", kommentiert Strodthoff.
Mais ist eine der wichtigsten Pflanzen auf den deutschen Feldern:
Er wird auf 1,7 Millionen Hektar beziehungsweise rund zehn Prozent
der bundesweit landwirtschaftlich genutzten Fläche angebaut. Erst
vergangene Woche entdeckten hessische Behörden gentechnisch
veränderte Maiskörner in bereits an Landwirte ausgeliefertem
konventionellem Mais-Saatgut. Es handelt sich um die Sorte Clarica
des US-Agromultis Pioneer.
Achtung Redaktionen: Rückfragen bitte an Henning Strodthoff, Tel.
0171-8780 822, oder Pressesprecherin Simone Miller, Tel. 040-30618-
343. Fotos von der Greenpeace-Aktion in Berlin erhalten Sie unter
Tel. 040-30618-377. Den Report (19 S.) lassen wir Ihnen gerne
zukommen. Internet: www.greenpeace.de.
Internet: www.greenpeace.de

Original-Content von: Greenpeace e.V., übermittelt durch news aktuell

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