Erste Milch "ohne Gentechnik" im Regal
Greenpeace begrüßt Markteinführung
Hamburg (ots)
Die erste Milch mit der Kennzeichnung "ohne Gentechnik" wird ab heute in Deutschland angeboten. Greenpeace begrüßt die Markteinführung, da sie Verbrauchern eine Alternative bietet und sich gegen die Ausbreitung von Gentechnik wendet. Das Prädikat garantiert eine Milchproduktion ohne den Einsatz von genmanipulierten Futterpflanzen für die Milchkühe. Die Milch wird von der hessischen Molkerei "Upländer Bauernmolkerei" hergestellt und unter dem Namen "Bergweide " in Filialen des Lebensmittelhändlers "tegut..." in Hessen und Thüringen verkauft. Eine verbraucherfreundliche Kennzeichnung von gentechnikfreien Milchprodukten gibt es bisher nur in Österreich und Italien.
"Die Initiative setzt ein Signal für die deutschen Milcherzeuger, auf Gentechnik zu verzichten. Sie beweist, dass eine gentechnikfreie Milchproduktion in Deutschland möglich ist", sagt der Greenpeace- Gentechnikexperte Alexander Hissting. "Das ist auch ein großer Erfolg für die hartnäckige Arbeit von Greenpeace gegen den Anbau genmanipulierter Pflanzen. Der Lebensmittelhandel in anderen Regionen Deutschlands sollte diesem Beispiel folgen und konventionelle Milch , ohne Gentechnik' ins Sortiment aufnehmen, um Kunden Wahlfreiheit zu gewähren."
Greenpeace wirkt seit über einem Jahr intensiv auf die Molkereiwirtschaft ein, auf Gen-Pflanzen in der Tierfütterung zu verzichten und damit den Verbraucherwünschen zu folgen. So soll auch die Ausbreitung der genmanipulierten Pflanzen in den Anbauländern Südamerikas aufgehalten werden, die einen großen Teil der Futtermittel für Europa liefern. Marktführer wie Müller-Milch behaupten jedoch, eine Umstellung der Fütterung sei nicht möglich.
Verbraucher können jetzt für einen minimalen Aufpreis konventionelle Milch bekommen, die wie Bio-Milch ohne Gentechnik hergestellt wird. Das Projekt Milch "ohne Gentechnik" ist auch für die kooperative Zusammenarbeit entlang der Produktionskette beispielhaft. Futtermittelhersteller, Landwirte, Molkerei und Lebensmittelhandel haben Hand in Hand gearbeitet, um dem Verbraucher eine sinnvolle Alternative zur großen Masse an konventioneller Milch zu bieten. Bei deren Produktion ist der Einsatz von genmanipulierten Futtermitteln an der Tagesordnung.
Erst im April 2004 wurde die Kennzeichnungsverordnung für gentechnisch veränderte Lebens- und Futtermittel umfassend neu geregelt. Dennoch gelangen riesige Mengen von Gen-Pflanzen in die Nahrungsmittelproduktion, ohne dass Verbraucher dies am Endprodukt erkennen können. Tierische Produkte wie Milch, Eier und Fleisch müssen nicht gekennzeichnet werden, auch wenn die Tiere mit Gen- Pflanzen gefüttert wurden. Greenpeace fordert die EU-Kommission auf, diese Kennzeichnungslücke zu schließen. "Bis wir eine EU-einheitliche Kennzeichnungsverordnung für tierische Lebensmittel haben, ist die Auslobung ,ohne Gentechnik' eine sinnvolle Alternative", kommentiert Alexander Hissting.
Achtung Redaktionen: Rückfragen bitte an Alexander Hissting, Tel. 0171-878 1185, oder Pressesprecherin Simone Miller, Tel. 040-30618- 343. Internet: www.einkaufsnetz.org oder www.greenpeace.de.
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