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Greenpeace: Atomkraft gefährdet die Zukunft Deutschlands
Umweltschützer fordern Angela Merkel beim IHK-Auftritt zu einer Energiewende auf

Berlin (ots)

"Frau Merkel: Arbeitsplätze schaffen! Mittelstand
stärken! Atomkraftwerke abschalten!" steht auf einem Rundbanner, mit
dem acht Greenpeace-Aktivisten die Kanzlerkandidatin Angela Merkel
(CDU) in Berlin empfangen. Anlässlich ihrer Rede vor der Industrie-
und Handelskammer (IHK) über die Zukunftschancen Deutschlands fordert
Greenpeace, die Energiewende konsequent voranzutreiben.
"Die Zukunft gehört den Erneuerbaren Energien. Atomkraftwerke sind
ein Relikt aus der Vergangenheit", erklärt Greenpeace-Energieexperte
Christian Bussau. "Wer Arbeitsplätze schaffen will, wer den
Mittelstand stärken will, der muss nach vorne blicken. Und das heißt:
Atom- und Kohlekraftwerke so schnell wie möglich durch dezentrale
Solar-, Wind-, Wasser- und Biomassekraftwerke ersetzen."
Eine Laufzeitverlängerung der Atomkraftwerke, wie sie der CDU
vorschwebt, schafft keine neuen Arbeitsplätze. Es blieben lediglich
die rund 35.000 Jobs in der Atombranche einige Jahre länger erhalten.
In den Erneuerbaren Energien sind hingegen in den letzten Jahren 130.
000 Arbeitsplätze entstanden. Studien rechnen mit bis zu 400.000
neuen Arbeitsplätzen, die allein im Bereich der Altbau-Wärmedämmung
entstehen könnten.
Die CDU plant, den Betreibern den Weiterbetrieb der deutschen
Atomkraftwerke zu erlauben. Die daraus entstehenden Gewinne sollen,
so will es die CDU, zum Absenken der Strompreise für Industriekunden
genutzt werden. Die CDU hofft hierbei darauf, dass die
Energiekonzerne sich dazu freiwillig verpflichten. Die haben aber -
bis hoch zum Präsidenten des Atomforums - bereits geäußert, dass sie
daran gar kein Interesse haben. "Da war wohl der Wunsch Vater des
Gedankens. Der Strom wird nicht billiger werden, wenn die
Atomkraftwerke länger am Netz bleiben, die Energiekonzerne werden von
ihren Gewinnen nicht plötzlich etwas abgeben", hält Bussau dagegen.
"Bei solchen Planspielen gewinnen nur die großen Konzerne, Bürger und
Umwelt bleiben auf der Strecke."
"Wenn Angela Merkel schon von Zukunft redet, sollte sie vielleicht
auch mal die Jungwähler fragen. Die sind nämlich klar gegen Atomkraft
", so Bussau weiter. Eine von Greenpeace in Auftrag gegebene Emnid-
Umfrage hat gezeigt, dass von den 14-bis 29-Jährigen 76 Prozent ein
Ende der Atomkraft fordern, und ihre Zahl steigt. Während sich dieses
Jahr 34 Prozent von ihnen für einen schnelleren Atomausstieg als bei
Rot-Grün vorgesehen aussprachen, waren es 2004 nur 26 Prozent.
Besonders stark ist dieser Trend bei Schülern. Forderten 2004 noch 18
Prozent von ihnen ein schnelleres Abschalten der Atomkraftwerke, sind
es dieses Jahr mit 39 Prozent mehr als doppelt so viele.
"Die Menschen in Deutschland lehnen Atomkraft aus gutem Grund ab",
so Bussau. "Sie ist gefährlich, unbeherrschbar und das Problem des
strahlenden Atommülls ist nicht gelöst." Greenpeace fordert von allen
Parteien, aus der Atomkraft auszusteigen. Atomtechnik darf nicht
exportiert werden, im niedersächsischen Gorleben darf kein atomares
Endlager entstehen.
Achtung Redaktion:
Für Rückfragen erreichen Sie Dr. Christian Bussau, mobil unter
Tel. 0171 - 87 80 805
oder Pressesprecherin Ortrun Albert, mobil unter
Tel. 0171 - 87 81 184.
Fotos erhalten Sie unter 040 - 30618-377.
Internet: www.greenpeace.de
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