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RWE will Klimakiller Nr. 1 bleiben
Greenpeace-Protest gegen neues Braunkohle-Kraftwerk in Neurath

Essen (ots)

Greenpeace protestiert heute in Essen gegen die
geplanten Investitionen des größten deutschen Stromkonzerns RWE in
klimaschädliche Braunkohle-Kraftwerke. Vor dem RWE-Pavillon der
Philharmonie verbrennen Aktivisten in einem verrosteten Ofen
symbolisch Milliarden von Euro, die RWE für den Bau von zwei neuen
Braunkohle-Blöcken in Neurath bei Neuss ausgibt. Auf einem
Transparent steht "Klimaschutz statt Kapitalvernichtung. RWE: Stopp
Neurath". Greenpeace fordert RWE auf, in erneuerbare Energien,
Energieeffizienz und klimafreundlichere Gas- und Dampfkraftwerke
statt in Braunkohle zu investieren.
"RWE will offenbar Europas Klimakiller Nr. 1 bleiben", sagt
Gabriela von Goerne, Klimaexpertin bei Greenpeace. "Neue
Braunkohle-Kraftwerke sind eine Kriegserklärung an den Klimaschutz.
Die zwei Milliarden Euro für Neurath wären besser in Erdwärme, Wind
oder Biomasse investiert. Das schont das Klima, schafft mehr
Arbeitsplätze und ist günstiger für die Aktionäre."
Schon heute ist die RWE AG in Deutschland der größte Betreiber von
Braunkohle-Kraftwerken. In Europa ist RWE für 15 Prozent der
Kohlendioxid-Emissionen aus der Stromproduktion verantwortlich und
mit jährlich 168 Millionen Tonnen Kohlendioxid größter Produzent von
Treibhausgasen. Das neue Braunkohle-Kraftwerk in Neurath würde
zusätzlich 14 Millionen Tonnen Kohlendioxid jährlich in die Luft
blasen. Die Klimaschutzziele der Bundesregierung wären dann nicht
mehr einhaltbar. Das geht aus dem Greenpeace-Bericht "Gegen den Strom
" von April 2005 hervor, der die zehn größten Energieversorger
Europas unter die Lupe nimmt.
Auch wirtschaftlich - und damit aus Sicht der Aktionäre - ist der
Bau von Braunkohle-Kraftwerken fragwürdig. Denn im Rahmen des
Emissionshandels können Unternehmen, die den Ausstoß von Kohlendioxid
verringern, Emissionsrechte verkaufen und dadurch ihre Gewinne
steigern. Braunkohle ist der Energieträger, der die meisten
Treibhausgase pro erzeugter Kilowattstunde Strom freisetzt. Ein Gas-
und Dampfkraftwerk gleicher Leistung stößt weniger als die Hälfte an
Kohlendioxid aus. Würde RWE statt in Braunkohle in ein solches Gas-
und Dampfkraftwerk investieren, könnte der Konzern vier Jahre lang
mehr als 300 Millionen Euro Gewinne jährlich durch
Emissionsgutschriften erzielen.
Bis 2050 müssen Industrieländer den Ausstoß von Treibhausgasen um
80 Prozent senken, um den Klimawandel aufzuhalten. Für den Fall, dass
der Ausstoß von Treibhausgasen weiter geht wie bisher, beziffert das
Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) die Klimaschäden in
Deutschland bis 2050 auf 800 Milliarden US-Dollar (650 Milliarden
Euro). Versicherungen werden diese Kosten nicht übernehmen. Die
Münchner Rück etwa zieht sogar in Erwägung, mit klimaschädigenden
Unternehmen keine Versicherungsverträge mehr abzuschließen. "RWE
sollte sich nicht einbilden, dass der Steuerzahler immer für die
Schäden von Überschwemmungen, Hitzewellen, Dürren und Stürmen
aufkommen wird. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis die Politik die
Verursacher der Klimaschäden zur Kasse bittet", so von Goerne.
Achtung Redaktionen:
Für Rückfragen erreichen Sie Gabriela von Goerne,
mobil unter Tel. 0171-8780839,
und Pressesprecherin Carmen Ulmen,
mobil unter Tel. 0171-8780840.
Fotos der Aktion: Tel. 040-30618-376.
Den Bericht "Gegen den Strom - wie Europas Top 10 Stromkonzerne den
Klimaschutz verhindern" sowie weitere Hintergründe zu Braunkohle
finden Sie unter
www.greenpeace.de/stromkonzerne.
Internet: www.greenpeace.de

Original-Content von: Greenpeace e.V., übermittelt durch news aktuell

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