Behörden bestätigen: Zu viele und illegale Pestizide in deutschen
Beeren
Greenpeace-EinkaufsNetz rät weiter zur Vorsicht beim Kauf
von Johannis- und Stachelbeeren
Hamburg (ots)
Überwachungsbehörden aus drei Bundesländern bestätigen jetzt mit eigenen Untersuchungen die Ergebnisse des Greenpeace-Beerentests von Ende Juli. Demnach enthalten Johannis- und Stachelbeeren aus deutschem Anbau häufig nicht zugelassene Pestizide und überschreiten oft die Grenzwerte. Die Befunde aus Baden-Württemberg, Bayern und Niedersachsen zeigen zudem, dass nicht nur Ware aus Süddeutschland, sondern auch aus der aktuellen norddeutschen Ernte häufig zu stark und mit unzulässigen Pestiziden belastet ist. Die Verbraucherorganisation von Greenpeace, das EinkaufsNetz, rät daher weiterhin zur Vorsicht beim Kauf dieser Beeren. Ware aus Bio-Anbau ist dagegen in der Regel frei von giftigen Pestizidrückständen.
Obstbauern, die illegale und zu viele Pestizide spritzen, gefährden die Gesundheit der Verbraucher und die Umwelt, sagt Manfred Krautter, Chemieexperte von Greenpeace. Die Bundesländer müssen jetzt durchgreifen und diesen Obstproduzenten das Handwerk legen. Ihre Ware muss sofort vom Markt genommen und wirksame Strafen müssen verhängt werden. Die neuen Gesetze zur Rückverfolgbarkeit von Lebensmitteln gewährleisten, dass ein mangelhaftes Produkt bis zum Produzenten zurückverfolgt werden kann. Die Namen dieser schwarzen Schafe müssen öffentlich benannt werden, fordert Krautter. Greenpeace hatte bereits Ende Juli Anzeige gegen Produzenten und Supermarktketten erstattet, die mangelhafte Ware verkaufen. Die Staatsanwaltschaft in Baden-Württemberg hat inzwischen Ermittlungsverfahren eingeleitet.
In 25 (21%) der 120 von den drei Ländern untersuchten Proben wurden die gesetzlichen Pestizid-Höchstmengen überschritten. In 19 (32%) der 60 Proben aus Baden-Württemberg und in 6 (29%) der 21 Proben aus Niedersachsen wurden sogar Rückstände von illegalen Pestiziden gefunden.
Das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit hatte am 28. Juli bestätigt, dass schon länger Hinweise auf den Einsatz nicht zugelassener Pflanzenschutzmittel vorliegen. Gemeinsam mit den Ländern habe man im Frühjahr eine Arbeitsgruppe eingerichtet. Die Arbeit der Behörden hat bisher nichts gebracht. Das zeigt die diesjährige deutsche Strauchbeerenernte. Verbraucher müssen weiterhin in Beeren beißen, die Krebs erregendende, hormonell wirksame, nervengiftige oder fortpflanzungschädigende Pestizide enthalten, sagt Krautter. Greenpeace hatte bei seiner Untersuchung Strauchbeeren aus dem Sortiment von Aldi, Edeka, Lidl, Metro (mit Real und Kaufhof), Rewe (mit Penny, Karstadt), Edeka/Spar und Tengelmann/Plus untersucht. Die Ergebnisse können im Internet unter www.einkaufsnetz.org abgerufen werden.
Achtung Redaktionen: Rückfragen bitte an Manfred Krautter, Tel. 040 - 30618 358, oder Pressesprecherin Simone Miller, Tel. 040-30618-343. Internet: www.einkaufsnetz.org. Die Untersuchungergebnisse der Behörden finden Sie unter: - Befunde aus Bayern (26.7.2005): http://www.lgl.bayern.de/de/left/fachinformationen/lebensmittel/rueck staende/_docs/strauchbeerenobst_2004.pdf - Befunde aus Niedersachsen (3.8.2005): http://www.laves.niedersachsen.de/master/C12410267_N1245_L20_D0_I826. html - Befunde aus Baden-Württemberg (17.8.2005): http://www.untersuchungsämter-bw.de/pub/beitrag.asp? subid=1&Thema_ID=5&ID=430&Pdf=False&Aktuell=True
Internet: www.greenpeace.de
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