Greenpeace demonstriert mit totem Finnwal vor
japanischer Botschaft in Berlin
Umweltschützer protestieren gegen "wissenschaftlichen" Walfang
Berlin (ots)
Greenpeace-Aktivisten haben heute einen toten Finnwal vor die japanische Botschaft nach Berlin transportiert. Die Umweltschützer werden den Wal mit einem Banner versehen, auf dem zu lesen ist: "Wissenschaft braucht keine Harpunen. Schluss mit dem sinnlosen Walfang!" Der Grund für die Aktion: Das japanische Forschungsministerium begründet den zurzeit im Südpolarmeer stattfindenden Walfang mit wissenschaftlicher Arbeit. Der von Greenpeace präsentierte Wal ist rund siebzehn Meter lang und fast 20 Tonnen schwer. Das Tier war am Wochenende in der Ostsee verendet und soll in den kommenden Tagen von Meeresbiologen untersucht werden. Die Umweltschützer wollen versuchen, mit dem Botschafter Toshiyuki Takano zu reden. Sonst werden sie in einer Mahnwache bis morgen Vormittag vor der Botschaft bleiben.
"Moderne Forschung arbeitet an lebendigen Walen. Zudem werden jedes Jahr hunderte Wale tot angeschwemmt - genug für alle möglichen wissenschaftlichen Untersuchungen", sagt Stefanie Werner, Waleexpertin von Greenpeace. "Wenn die Japaner meinen, Wale für die Wissenschaft töten zu müssen, lügen sie und verheimlichen den kommerziellen Hintergrund der Jagd." Die japanische Walfangflotte will in dieser Saison 935 Zwergwale und zehn Finnwale abschlachten. Bereits an Bord des japanischen Fabrikschiffe "Nisshin Maru" werden die Wale zerlegt und für den japanischen Markt vorbereitet. Das Fleisch wird anschließend für bis zu 300 Euro pro Kilo verkauft.
Seit Mitte Dezember befinden sich die beiden Greenpeace-Schiffe "Esperanza" und "Acrtic Sunrise" in der Antarktis. Dort schützen sie die Wale vor den Harpunen der japanischen Flotte. In den vergangenen Tagen sind die Walfänger zunehmend aggressiv gegen Greenpeace-Aktivisten vorgegangen. Erst am Wochenende verfehlte eine japanische Harpune nur um wenige Meter ein Greenpeace-Schlauchboot. Der Harpunier des japanischen Fangschiffes "Yushin Maru 2" hatte einen Wal unmittelbar vor dem Bug des Greenpeace-Schlauchbootes anvisiert und abgeschossen. Das an der Harpune befestigte Seil schlug daraufhin zwischen den Greenpeace-Aktivisten in das Boot und der Fahrer ging über Bord.
Die Greenpeace-Expedition in das Südpolarmeer ist Teil einer einjährigen Fahrt über die Weltmeere. Unter dem Motto "SOS Weltmeer" wird die "Esperanza" in den kommenden Monaten unterwegs sein. Walfang, Überfischung, Verschmutzung und weitere Gefahren für die Meere stehen dabei im Mittelpunkt der Expedition.
Achtung Redaktionen: Für Rückfragen erreichen Sie Waleexpertin Stefanie Werner mobil unter Tel.: 0151-14533081, oder Pressesprecher Björn Jettka mobil unter Tel.: 0171-8780778. TV-Material erhalten Sie unter Tel.: 0173- 6088620. Fotos bekommen Sie unter 040-30618-377 oder 0179-1153393. Die japanische Botschaft erreichen Sie unter Tel.: 030- 210940 Internet-Info: www.greenpeace.de
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