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Greenpeace deckt auf: Campina/Landliebe-Lieferanten verfüttern Gen-Mais an Milchkühe

Heilbronn/Neutrebbin (ots)

Vor der Firmenzentrale des
Molkereikonzerns Campina in Heilbronn protestieren heute 40 
Greenpeace-Aktivisten gegen die Milchviehfütterung mit 
genmanipulierten Pflanzen. Mit einem acht Quadratmeter großen 
"Wahlzettel" fordern sie den Milchkonzern mit der Marke Landliebe 
auf, sich für einen generellen Verzicht auf Gen-Pflanzen zu 
entscheiden. In den frühen Morgenstunden hatten Greenpeace-Experten 
bei einem Campina-Milchlieferanten in Neutrebbin/Brandenburg eine 
Futterprobe gezogen und analysiert. Entgegen der wiederholten 
öffentlichen Zusicherung von Campina lässt dieser landwirtschaftliche
Großbetrieb Gen-Mais an Milchkühe verfüttern.
"Landliebe täuscht die Verbraucher", sagt Alexander Hissting, 
Gentechnikexperte von Greenpeace. "Für ein paar Hektar Gen-Mais setzt
Landliebe seinen guten Ruf aufs Spiel. Glaubwürdig wird der Konzern 
erst wieder, wenn die Milchlieferungen von Gen-Bauern eingestellt 
werden."
Greenpeace hatte bereits im April 2005 aufgedeckt, dass zwei 
deutsche Campina-Milchlieferanten den umstrittenen Gen-Mais anbauen. 
In Briefen an Verbraucher behauptete Campina anschließend: "Die 
Aussage von Greenpeace, dass Vertragslandwirte von Landliebe 
gentechnisch veränderten Mais an ihre Milchkühe verfüttern, ist 
falsch." Und: "Der bisher von zwei landwirtschaftlichen Betrieben 
angebaute gentechnisch veränderte Mais MON810 ist lediglich im 
Versuchsanbau angebaut worden und wird nicht für die Verfütterung an 
Milchkühe verwendet." Mit dem heutigen Nachweis von Gen-Mais im 
Kuhfutter überführt Greenpeace Campina der Verbrauchertäuschung. Auch
die Aussage, dass der Mais nur für Versuchszwecke angebaut würde, ist
falsch. Laut dem Bundesamt für Verbraucherschutz und 
Lebensmittelsicherheit (BVL) wurde auch der Gen-Mais in Neutrebbin 
für kommerzielle Zwecke angebaut.
"Campina wirbt mit naturnaher Landwirtschaft, unterstützt aber den
Anbau von Gen-Mais", sagt Hissting. "Der Konzern kann sich nicht mehr
länger mit dünnen Erklärungen aus der Affäre ziehen, er muss auf die 
Risikotechnik im Futtertrog von Milchkühen verzichten."
Kurz vor der diesjährigen Anbausaison für Gen-Mais haben deutsche 
Landwirte 1800 Hektar im staatlichen Standortregister des BVL 
angemeldet. Das sind nur etwa 0,1 Prozent der deutschen 
Maisanbaufläche. Mindestens 134 Hektar davon gehen  auf das Konto von
Campina/Landliebe-Vertragslandwirten, die auch dieses Jahr wieder 
Gen-Mais aussäen wollen. Diese Betriebe liegen in Brandenburg in den 
Ortschaften Heinersdorf, Neutrebbin, Prädikow und Wölsickendorf.
Der umstrittene Gen-Mais MON810 der Firma Monsanto produziert ein 
Gift, das auf Schädlinge wie den Maiszünsler tödlich wirkt. Das 
Bt-Gift kann jedoch auch geschützte Insekten schädigen und sich im 
Boden anreichern. Die Schweiz, Österreich, Ungarn, Griechenland und 
Polen haben den Anbau des Gen-Maises wegen ungeklärter Risiken 
verboten.
Achtung Redaktionen: Rückfragen bitte an
Alexander Hissting in Heilbronn, Tel. 0171-8781 185, oder 
Pressesprecherin Simone Miller, Tel. 0171-8706 647.
Fotos aus Neutrebbin und Heilbronn erhalten Sie
unter Tel. 040-30618-376,
Filmmaterial aus Heilbronn unter Tel. 0711-664300.
Die Campina Holding GmbH erreichen Sie unter Tel. 07131-489-0. 
Hintergrundinformationen erhalten Sie im Internet:
www.greenpeace.de oder www.einkaufsnetz.org.

Original-Content von: Greenpeace e.V., übermittelt durch news aktuell

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