media studie 2007: Einfluss der Verlage nimmt im digitalen Zeitalter ab
Hamburg (ots)
Die deutschen Journalisten sind der Meinung, dass der Einfluss der Verlage auf die Medienlandschaft zurückgehen wird. Außerdem seien die Medienhäuser nicht ausreichend für die Herausforderungen der digitalen Zukunft gerüstet. Das zeigt die media studie 2007 "2.0 und dann? Journalismus im Wandel" von news aktuell. Die dpa-Tochter wertete im Rahmen der Umfrage die Antworten von rund 1.200 Journalisten aus allen Ressorts aus.
Die Mehrheit der befragten Journalisten (36 Prozent) glaubt, dass der Einfluss der Verlage auf die Medienbranche abnehmen wird. Fast ein Drittel geht dagegen von einer gleich bleibenden Marktmacht aus. Sieben Prozent der Befragten sind sogar der Meinung, dass die klassischen Medienhäuser gegenüber Anbietern wie Google "keine Chance" haben. Über die Hälfte der befragten Medienmacher (53 Prozent) attestiert den deutschen Verlagen und Medienunternehmen, dass sie nur mäßig für die digitale Zukunft gerüstet seien.
Web 2.0-Technologien spielen eine immer wichtigere Rolle in der Medienbranche. Für die tägliche Arbeit von Journalisten haben Blogs, Podcasts und Social Software bereits eine spürbare Bedeutung erlangt. Fast ein Drittel der Befragten sagt, dass Web 2.0 eine sehr hohe (5 Prozent) oder hohe (25 Prozent) Relevanz hat. Allerdings meinen gerade mal fünf Prozent, dass sie Blogs häufig zur journalistischen Themenfindung einsetzen. Und nur drei Prozent gaben an, dass sie Blogs häufig als Quelle auswerten. Aber für rund jeden vierten Journalisten (27 Prozent) bieten Blogs eine gute Möglichkeit, sich über Stimmungen und Meinungen zu informieren. Analog dazu glaubt die gleiche Anzahl von Medienmachern, dass mangelnde Glaubwürdigkeit von Blogs ein Risiko für die redaktionelle Arbeit darstellt.
Die befragten Journalisten gehen vorwiegend davon aus, dass Tageszeitungen auch in Zukunft auf Papier produziert werden: Fast die Hälfte (46 Prozent) der Befragten ist dieser Meinung. Lediglich ein Fünftel prophezeit der Tageszeitung eine Renaissance als ständig aktualisierte digitale Lesefolie. Das Phänomen Bürgerjournalismus beurteilen Journalisten tendenziell positiv. Mehr als 40 Prozent meinen, dass diese neue Form der Berichterstattung eine Bereicherung des klassischen Journalismus darstellt. Nur 15 Prozent der befragten Redakteure sehen die Hobby-Schreiber als Bedrohung für ihr Berufsfeld an.
Alle Ergebnisse der Studie: www.newsaktuell.de/studie
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