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BLOGPOST Presseinformationen für Journalisten: Nicht bei Adam und Eva anfangen

BLOGPOST Presseinformationen für Journalisten: Nicht bei Adam und Eva anfangen
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Stefan Sagmeister ist Experte für die Energiebranche. Als Chefredakteur des Fachverlags Energie und Management ist er täglich auf der Suche nach spannenden Themen für seine Publikationen. Presseinformationen gehören natürlich dazu. Größter Nerv-Faktor bei PMs: Wenn die Verfasser bei Adam und Eva anfangen und nicht auf den Punkt kommen. Für unsere TREIBSTOFF-Reihe "Wer liest eigentlich Pressemitteilungen?" fragen wir Journalisten nach ihren Anforderungen an PR-Material.

TREIBSTOFF: Würden Sie uns in ein paar Sätzen Ihren Arbeitsalltag beschreiben?

SAGEMEISTER: In der S-Bahn auf dem Weg zur Arbeit checke ich meine Mails, schaue mich inhaltlich bei der Konkurrenz um, lese die Texte der eigenen Kollegen und wenn Zeit ist, blicke ich noch ins Handelsblatt. Um Viertel vor zehn findet die Redaktionskonferenz für unseren täglichen Newsletter E&M daily statt, dabei wird auch über die Planung unserer 14-tägigen Fachzeitschrift Energie und Management gesprochen. Danach: Arbeit verteilen, planen, für die Kollegen ansprechbar sein, bei Engpässen aushelfen, entscheiden. Und wenn dann noch Zeit ist: Nachrichten und Artikel schreiben.

TREIBSTOFF: Wie recherchieren Sie neue Themen?

SAGMEISTER: Für unseren täglichen Branchendienst E&M daily ist unser E-Mail-Verteiler wichtig; damit versorgen uns die Firmen mit ihren Infos. Weiterhin scannen wir das Internet. Der persönliche Twitter-Stream läuft ständig im Hintergrund. Und wir nutzen die dpa. Eine andere Quelle sind Fachtagungen und Konferenzen. Für die Zeitung muss man eigene, tiefergründige Themen entwickeln. Bei der Recherche ist das eigene Fachwissen, der persönliche Kontakt und das Telefon das passende Werkzeug.

TREIBSTOFF: Wie müssen Presseinformationen aussehen, mit denen Sie etwas anfangen können?

SAGMEISTER: Die Info muss für meine Leserschaft, die Energiebranche, relevant sein. Das sollte dem Absender bewusst sein. Bei einer Pressemitteilung sollte in der Betreffzeile bereits erkennbar sein, um was es geht. Weiterhin schätze ich einen nachrichtlichen Aufbau: das Wichtigste zuerst, dann Hintergrund-Informationen, gerne ein inhaltsvolles (!) Zitat eines hochrangigen Unternehmensvertreters.

TREIBSTOFF: Welche Fehler machen Absender von Presseinformationen immer wieder?

SAGMEISTER: Am schlimmsten sind Meldungen ohne Gehalt. Man kämpft sich durch und findet keine Nachricht, weil es sie nicht gibt. Diese Art von PR ärgert mich und wirft ein schlechtes Licht auf die Versender-Firma. Ein Unternehmen kann sich damit in einer Redaktion schnell unbeliebt machen. Viele Pressemeldungen fangen auch bei Adam und Eva an. Man braucht mir als Energiejournalist nicht zu erzählen, dass die "Energiewende nach Fukushima zu erheblichen Umbrüchen geführt hat". Die Absender können das gerne zum Schluss als Erklär-Absatz dranhängen. Damit habe ich dann kein Problem.

Dieser Beitrag ist ein Original-Blogpost aus TREIBSTOFF:

http://treibstoff.newsaktuell.de/presseinformationen-richtig-aufbereitet/

Was ist TREIBSTOFF?

TREIBSTOFF ist das Blog der dpa-Tochter news aktuell. Es geht dort um die Themen Kommunikation, Pressearbeit und Social Media. Und manchmal auch um news aktuell selbst. Welche Trends, welche Apps, welche Themen bewegen Kommunikationsfachleute heute? Wie sieht unser Arbeitstag aus? Was ist wichtig für die Karriere? Best Practice, Interviews und Gastbeiträge warten auf PR-Profis und Pressesprecher. Ein Mal pro Quartal gibt es TREIBSTOFF auch als gedrucktes Magazin.