Corporate Governance Kodex - ein Schritt in die richtige Richtung
Hamburg (ots)
Der neue Corporate Governance Kodex ist ein Schritt in die richtige Richtung, nur nicht weitreichend genug, um das verlorene Vertrauen am Finanzmarkt wiederherzustellen, so das Fazit des heutigen media coffees der dpa-Tochter news aktuell in Hamburg.
Unter dem Titel "Hohe Erwartungen an Corporate Governance - Kann durch Transparenz das Vertrauen der Financial Community zurückgewonnen werden?" diskutierten im Literaturhaus mehr als 70 Investor Relations- und Kommunikationsprofis über das im Juli eingeführte Transparenz- und Publizitätsgesetz. Moderiert wurde die Veranstaltung von Christoph Keese, Chefredakteur der Financial Times Deutschland.
Für Klaus Rainer Kirchhoff, Vorstandsvorsitzender der Kirchhoff Consult AG, sei der Corporate Governance Kodex ein guter Anfang und notwendig "um die Verfilzung der alten Deutschland AG aufzubrechen."
Ihm gehe die Diskussion allerdings nicht tief genug. Was nicht verwunderlich sei, "schließlich wurden die Regeln vom alten Filz gemacht". Kirchhoff ist der Meinung, Journalisten könnten eher für Transparenz sorgen als der neue Kodex.
Jürgen Braatz, Pressesprecher der Albis Leasing AG, sieht in dem Corporate Goverance Kodex ein "Lippenbekenntnis". Er fordert ein begleitendes gesetzliches Regelwerk mit Sanktionen und ist genau wie Dr. Wolfgang Kaden, Chefredakteur des manager magazins, der Meinung, dass es Berufsaufsichtsräte geben solle.
Kaden ging sogar noch weiter: Gerade große Unternehmen mit einem 22köpfigen Aufsichtsrat, der wie im Falle der Daimler Chrysler AG nur aus "Jürgen Schrempps Freunden" bestünde, sei nicht wirklich ein Kontrollorgan. Solange der Vorstand den Aufsichtsrat bestimme, würde sich daran auch nichts ändern, meinte Kaden.
Nicht bei den Unternehmen, sondern auch auf Aktionärsseite müsse laut Joachim Regenbogen, Vorstandsvorsitzender der Emprise AG, ein Umdenken stattfinden. Beide Seiten sollten aufeinander zugehen. Der Corporate Governance Kodex könne nicht allein für Vertrauen sorgen, so Regenbogen.
Auch Karsten Rahlf, der die Aktien Sales-Beratung bei der Vereins- und Westbank leitet, bewertet den Kodex als einen Schritt in die richtige Richtung. Für ihn ist er "ein Mosaikstein einer Kultur, die gepflegt werden muß."
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