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BLOGPOST Warum tun sich Unternehmen beim Purpose so schwer?

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Am Thema "Purpose" wird kein Unternehmen mehr vorbeikommen. Trotzdem tun sich viele Unternehmen hierzulande schwer mit der Antwort nach dem Warum und Wofür. Nicht mal die Hälfte hat einen konkreten Purpose definiert, wie unsere Umfrage unter Kommunikationsprofis in Deutschland und der Schweiz ergeben hat. Warum gibt es hier eine so große Baustelle? Und braucht es überhaupt immer einen Purpose?

Die gute Nachricht vorweg: Etwa jedes zweite Unternehmen in Deutschland und in der Schweiz hat einen konkreten Purpose für sich definiert – drei von vier Unternehmen, die eine solche Definition festgelegt haben, leben ihren Purpose auch tatsächlich. Großen Nachholbedarf gibt es allerdings in Sachen Erfolgsmessung: Von den Unternehmen, die einen Purpose definiert haben, misst gerade mal ein Drittel die erfolgreiche Umsetzung.

Auf der anderen Seite bedeuten diese Zahlen auch, dass sich etwa jedes zweite Unternehmen hierzulande schwer damit tut, einen Purpose zu definieren. Sprich die Frage zu beantworten, warum es überhaupt existiert, zu erklären, was es antreibt, welchen Platz es in der Gesellschaft einnimmt und welchen sozialen, ökonomischen und ökologischen Zweck es erfüllt.

Vision, Mission und Purpose nicht in einen Topf werfen

Das mag einerseits an der Vielschichtigkeit des Begriffs und Konzepts "Purpose" liegen. Und daran, dass es nicht immer so einfach ist, klar zu unterscheiden zwischen Vision (zukünftiger Positionierung und langfristiges Ziel), Mission (kurzfristigen Zielen) und Purpose (der allem zugrundeliegenden Existenzberechtigung).

Es liegt aber möglicherweise auch daran, dass die wenigsten Unternehmen die Frage nach dem "Warum existieren wir?" ausschließlich unter ökonomischen Aspekten beantworten möchten. Doch ist Wirtschaftlichkeit nicht Voraussetzung für alles andere? Vielleicht wäre es sinnvoll, von zwei Purpose-Arten auszugehen. Denn natürlich gibt es immer den materiell ausgerichteten Sinn jedes Unternehmens. Nur wer erfolgreich wirtschaftet, kann überhaupt langfristig existieren. Der "andere" Purpose, der auf den gesellschaftlichen Nutzen des Unternehmens einzahlt, ist hingegen viel schwieriger zu definieren. Also lieber ganz darauf verzichten?

Nur Profitoptimierung als Purpose reicht nicht

Keine gute Option. Eine rein materiell begründete Existenzberechtigung reicht in Zukunft nicht mehr. Denn immer mehr Menschen schauen schon heute viel kritischer auf ihr eigenes Leben und Arbeiten und auf ihr Umfeld und die gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Akteure. Die Frage nach der Sinnhaftigkeit des eigenen Tuns rückt immer stärker in den Vordergrund. Die aktuell in den USA zu beobachtende große Kündigungswelle (#GreatResignation) ist möglicherweise auch ein Symptom dieses Wandels. Für Unternehmen heißt das: (Potenzielle) Mitarbeiter, Kunden, aber auch Lieferanten und Aktionäre schauen genau hin, inwiefern Unternehmen soziale, ökologische und ökonomische Verantwortung übernehmen. Reine Profitorientierung reicht als Purpose also nicht aus.

Fazit: So noch nicht geschehen, sollten sich die Unternehmen 2022 über ihren gesellschaftlichen Purpose Gedanken machen. Aber sie sollten auf keinen Fall auf Teufel komm raus irgendwelche "So machen wir die Welt besser"-Allgemeinplätze formulieren, die im Zweifel auch noch im Gegensatz zu ihrem tatsächlichen Tun und Wirken stehen. Die Entwicklung eines konsistenten Purpose braucht Zeit und mehr als nur ein Hirn. Die Implementierung ebenso.

Autorin: Beatrix Ta

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Dieser Beitrag ist ein Original-Post aus dem news aktuell Blog:

https://treibstoff.newsaktuell.de/warum-tun-sich-unternehmen-beim-purpose-so-schwer/

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