Journalisten und PR-Leute agieren heute auf gleicher Augenhöhe
Hamburg (ots)
PR und Journalismus arbeiten heute deutlich professioneller zusammen als noch vor 15 Jahren. So lautet das Fazit des jüngsten media coffees der dpa-Tochter news aktuell. Knapp 200 PR-Profis und Journalisten diskutierten gestern Abend in Frankfurt am Main über das Thema "Themen finden, Themen schaffen - Wie arbeiten Journalisten und PR-Fachleute zusammen". Wolfgang Lünenbürger-Reidenbach, Business Development Manager bei news aktuell, moderierte die Veranstaltung.
"Siebzig Prozent der Journalisten arbeiten mit PR-Material", sagte Ralf-Dieter Brunowsky, Haupteigner der BrunoMedia-Gruppe, in seiner Keynote. Gerade Magazine seien besonders darauf angewiesen.
Thomas Zorn, Leiter Redaktionsbüro Frankfurt beim Focus Magazin Verlag, ist für Denkanstöße seitens der PR immer dankbar. "Als Journalisten können wir nicht alle Themen selbst entdecken", meinte er. Dabei gehe es für ihn darum, "offen, fair und vernünftig informiert zu werden". Auch eine kritische Berichterstattung müsse akzepiert werden, "ohne dass ein Pressesprecher gleich beleidigt ist".
Michael Pfister, Leiter Kommunikation bei der MLP AG, ist wie Zorn der Meinung, dass Journalisten und PR-Leute heute auf gleicher Augenhöhe agieren. Eine offene Kommunikation ist für ihn dabei das A und O. "Leugnen oder Lügen sind Todsünden". Man dürfe sich von seinen Vorständen nicht instrumentalisieren lassen. Schließlich habe man ein Beziehungsgeflecht zu den Medienvertretern aufgebaut.
Für Michael Ludewig, dpa-Landesbüroleiter Hessen, Rheinland-Pfalz, Saarland und Baden-Württemberg, ist ein "natürliches, emotionsloses Misstrauen gegenüber PR-Ware" selbstverständlich. "Gute PR-Leute sind Menschen, die helfen, unseren Job zu machen", sagte er. In den Pressestellen und Agenturen sieht er einen deutlichen Professionalisierungstrend. Trotzdem meinte Ludewig: "PR-Leute und Journalisten müssen noch mehr übereinander wissen."
Cornelia Kunze, Geschäftsführerin von Edelman Deutschland, stellte fest, dass sich die technischen Möglichkeiten der PR deutlich verändert haben. Deshalb sei es wichtiger denn je, einheitliche Botschaften zu transportieren. Mit einem Zitat von Darwin brachte sie ihre Meinung auf den Punkt: "Professionalität setzt sich durch." Das gelte auch für das Zusammenspiel von Journalismus und PR.
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