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NABU

NABU: Erhöhte Kollisionsgefahr von Tankern durch feste Fehmarnbeltquerung

Berlin (ots)

Fehmarn - Der NABU sieht im Bau einer festen
Fehmarnbeltquerung ein massives Tankerkollisionsrisiko für die 
Ostsee. Ein jetzt zehn Kilometer breiter Schiffskorridor würde auf - 
je nach Bauart der Brücke - eine 1,6 Kilometer breite Durchfahrt oder
zwei 700 Meter breite Passagen gestaucht werden. Das hätte im Falle 
einer Havarie unabschätzbare Folgen für Umwelt und Tourismus. "Die 
Ostsee ist eine der meist befahrenen Wasserstraßen der Welt und 
international als PSSA-Region (Particularly Sensitive Sea Area), also
als ein äußerst sensibles Meeresgebiet anerkannt. Eine einzige 
Havarie durch zusätzliche Hindernisse wie Brückenpfeiler verursacht, 
wird das einzigartige Ökosystem Ostsee auf Jahre verseuchen", warnte 
NABU-Präsident Olaf Tschimpke. Rund 60.000 Tanker fahren jährlich mit
eigenem Diesel und oftmals zusätzlicher Ölfracht vollgepumpt durch 
die nautisch anspruchsvolle Passage.
Darüber hinaus sind die im Umweltkonsultationsverfahren des 
Bundesverkehrsministeriums selbst gestellten Aufgaben wie Analyse des
Schiffsverkehrs, Vorhersage des zukünftigen Aufkommens bis 2030, 
förmliche Sicherheitsbewertung und  Simulationsuntersuchung zur 
Verkehrsführung bisher nur unzureichend abgearbeitet worden. "Dabei 
wird von der Landesregierung in Person von Wirtschaftsminister 
Austermann so getan, als wäre bereits alles in Sack und Tüten", so 
Tschimpke. Den mit dem gesteigerten Havarierisiko verbundenen 
Gefährdungen für Mensch und Umwelt sei jedoch kaum Beachtung 
geschenkt worden. Auch wurden mögliche Folgekosten für eine adäquate 
Sicherung des Schifffahrtsweges in Millionenhöhe bewusst nicht in die
Planung eingerechnet. "Auf diesem Wege lässt sich keine seriöse 
verantwortungsvolle politische Entscheidung fällen, zumal ein 
reibungslos funktionierendes und ausbaufähiges Fährensystem zwischen 
Deutschland und Dänemark besteht", so Tschimpke.
Bis Ende Juni müssen Deutsche und Dänen ihren Bedarf für das 
mindestens 5,5 Milliarden teure Verkehrsprojekt, welches durch 
Staatsgarantien abgesichert werden soll, in Brüssel angemeldet haben.
Der NABU ermuntert die Bundesregierung, das Projekt wegen mangelnder 
Wirtschaftlichkeit und massiver ökologischer Bedenken endgültig zu 
den Akten zu legen.
Im Internet unter www.nabu.de, www.nabu-sh.de, Internetaktion: 
www.nein-zur-Beltquerung.de
Originaltext vom NABU

Pressekontakt:

Rückfragen:
Malte Siegert, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, NABU
Wasservogelreservat Wallnau, Tel. 04372-806910, mobil 0173-9373241.

Original-Content von: NABU, übermittelt durch news aktuell

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