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NABU: Und sie bewegt sich doch - Klimaschutz endlich Thema auf IAA

Berlin (ots)

Der NABU sieht auf der morgen beginnenden größten
Autoschau der Welt (IAA) in Sachen ökologisch vertretbarer Autos ein 
wenig Licht im Klimadunkel. Aufgeschreckt von der Klimadebatte kann 
in Frankfurt endlich kein Hersteller mehr an sauberen und effizienten
Fahrzeugmodellen vorbei. "Es kommt Bewegung in die Modellpolitik der 
Hersteller", sagte NABU-Bundesgeschäftsführer Leif Miller. Der NABU 
habe die Autoindustrie oft genug kritisieren müssen und auch jetzt 
sei der durchschnittliche Flottenverbrauch der meisten Hersteller mit
teils über 160 Gramm je Kilometer unakzeptabel hoch. "Ab sofort hat 
der Kunde aber zumindest eine breite Auswahl an klimaverträglicheren 
Fahrzeugen", so Miller.
Die Schnelligkeit, mit der klimafreundlichere Modelle nun auf dem 
Markt erschienen, sei ein deutliches Anzeichen dafür, dass die 
Technik zur Verbrauchsreduzierung schon lange ungenutzt in den 
Schubladen der Hersteller gelegen habe und ohne die 
Klimaschutzdiskussion wohl auch in absehbarer Zeit nicht hervorgeholt
worden wäre. Leistung, Größe und Höchstgeschwindigkeit seien aber 
leider immer noch maßgebliche Vorgaben im Automobilbau. "Wer mehr PS,
Allrad und Ausstattungs-Schnickschnack anbietet, ist seinem 
Konkurrenten beim Kunden oft voraus. Daher erleben wir seit Jahren 
eine Leistungs-Spirale, auf Kosten der Effizienz", so Miller. Die 
könne durch strikte Vorgaben ähnlich wie in der Formel 1 gebrochen 
werden. "Erforderlich ist ein klares Reglement, das Leistung und 
Geschwindigkeit zugunsten des Klimaschutzes beschränkt", forderte 
Miller. In der höchsten Motorsportklasse gebe es seit Jahren strikte 
Regelungen für Motor und Karosserie, um PS-Zahl und 
Höchstgeschwindigkeit der Autos im Rahmen zu halten.
Zu diesen Vorgaben gehöre auch die geplante 
Kohlendioxid-Obergrenze der Europäischen Union. Der NABU fordert die 
EU-Parlamentarier auf, noch in dieser Woche die nächste Hürde für 
einen verbindlichen Kohlendioxid-Grenzwert von 120 Gramm Kohlendioxid
pro Kilometer zu nehmen. Dieser Wert müsse ab dem Jahr 2012 gelten. 
"Der Klimawandel duldet keinen weiteren Aufschub. Die Autoindustrie 
hatte mehr als zehn Jahre Zeit, um sich auf diese Regelung 
vorzubereiten und sie zeigt mit den technischen Neuerungen zur 
Verbrauchsreduzierung auf der IAA, dass es überhaupt keine 
Notwendigkeit für eine weitere Verschiebung der Klimaschutzrichtlinie
gibt", so Miller. Das von der EU geplante gestaffelte System von 
Kohlendioxid-Grenzwerten müsse sich dabei an der Grundfläche eines 
Pkw orientieren, da diese Bezugsgröße im Gegensatz zum Gewicht von 
den Anbietern kaum manipulierbar sei und sich in Nordamerika bereits 
bewährt habe.
Positiv bewertet der NABU die Ankündigung der Autobranche, künftig
natürliches Kohlendioxid als Kältemittel in Auto-Klimaanlagen 
einzusetzen. "Klimaanlagen verursachen einen erheblichen 
Mehrverbrauch von einem Liter und mehr auf 100 Kilometern. Da 
Klimaanlagen mittlerweile Standard sind, ist es um so wichtiger, dass
hier der Verbrauch sinkt und der Treibhauseffekt des Kühlmittels 
deutlich verringert wird", betonte der NABU-Bundesgeschäftsführer.
Hinweis: Der NABU ist mit einem eigenen Messestand auf der IAA in 
Halle 3 vertreten und steht für Fragen zu Automobilität und Umwelt 
zur Verfügung. Wir würden uns freuen, wenn Ihr Messerundgang Sie auch
zu uns führt.
Im Internet zu finden unter www.NABU.de
Originaltext vom NABU

Pressekontakt:

Rückfragen:
Dietmar Oeliger, NABU-Verkehrsexperte, mobil 0172-9201823 (auch auf
der IAA)

Original-Content von: NABU, übermittelt durch news aktuell

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