NABU fordert endgültiges Aus für Transrapid zwischen Berlin und Hamburg
Bonn (ots)
Der Naturschutzbund NABU hat die Bundesregierung aufgefordert, die geplante Transrapidstrecke zwischen Berlin und Hamburg endgültig zu begraben. "Die Bundesregierung wäre gut beraten, auf den ökonomischen Sachverstand des neuen Bahnchefs Hartmut Mehdorn zu hören", sagte NABU-Bundesgeschäftsführer Gerd Billen. Neben Mehdorn hatte zuletzt auch Adtranz-Chef Rolf Eckrodt große Zweifel an der Wirtschaftlichkeit des Magnetschwebebahn-Projekts geäußert. "Gerhard Schröder sollte keinen übertriebenen Ehrgeiz daran setzen, vom Autokanzler zum Transrapidkanzler zu mutieren", so Billen.
Der NABU-Bundesgeschäftsführer plädierte dafür, die ursprünglich für den Transrapid-Fahrweg vorgesehenen Bundesmittel in Höhe von 6,1 Milliarden Mark für die Sanierung der Bahnhöfe und Haltepunkte im ländlichen Raum einzusetzen. Davon gebe es etwa 6000, so dass pro Station eine Million zur Verfügung stünde. "Im Gegensatz zu Großbahnhöfen wie Leipzig oder Köln, die zu glänzenden Konsumtempeln ausgebaut werden, befinden sich die meisten ländlichen Stationen in einem grausamen Zustand." Nicht funktionierende Fahrkartenautomaten, stinkende Unterführungen oder Fahrgäste, die wegen fehlender Überdachung buchstäblich im Regen stünden -- derzeit seien diese Stationen eine katastrophale Visitenkarte für das Serviceunternehmen Bahn.
Für den ökologischen Umbau unseres Verkehrssystems sei ein attraktives Angebot im Nahverkehrsbereich der Bahn unerläßlich. Immerhin nutzten etwa 90% der gesamten Bahnkunden jährlich die Bahnhöfe und Stationen im ländlichen Raum. "Diese Menschen haben ein Recht darauf, von der Bahn als Kunden ernst genommen zu werden", sagte Billen.
Für Rückfragen: Jörg Schneider, NABU-Verkehrsexperte, 04442/6000 NABU-Pressestelle, 0228/97561-41
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