NABU: Bericht des Weltklimarats muss Grundlage für UN-Klimaabkommen werden
Berlin (ots)
Morgen wird der Weltklimarat (IPCC) den vierten und letzten Teil seines aktuellen Berichts vorstellen. Der NABU fordert die derzeit in Valencia tagenden Klimaforscher und Regierungsdelegationen aus rund 130 Ländern auf, sich auf klare Empfehlungen für die globale Klimapolitik zu verständigen. "Bis 2050 brauchen wir eine Minderung des Ausstoßes an Treibhausgasen in den Industriestaaten um 80 Prozent. Alle Länder einschließlich der USA müssen dazu stärkere Verpflichtungen als im bis 2012 gültigen Kyoto-Protokoll eingehen", sagte NABU-Präsident Olaf Tschimpke. Für eine starke Rolle in den internationalen Klimaverhandlungen muss Deutschland zuvor seine Hausaufgaben erledigen. "Die Bundesregierung streitet seit Wochen um die Umsetzung des Integrierten Klima- und Energiepakets (IKEP). Mit einer Verwässerung bzw. Verschleppung der entscheidenden Instrumente lässt sich das nationale 40 Prozent-Reduktionsziel für Treibhausgase bis 2020 nicht erreichen", kritisierte Tschimpke.
Die Internationale Energieagentur (IEA) geht in einer neuen Studie davon aus, dass ohne eine Kursänderung der globale Energiebedarf bis 2030 um mehr als 50 Prozent zunehmen wird. Um stärkere Anreize für Klimaschutzinvestitionen zu schaffen, muss aus NABU-Sicht der Ausstoß von Treibhausgasen künftig einen Preis bekommen. "Ein neues Weltklimaschutzabkommen sollte daher verbesserte Regelungen für einen weltweiten Emissionshandel schaffen", so Olaf Tschimpke. Ein solches System müsse auch den Erhalt der letzten Urwälder und Moore sowie nachhaltige Formen der Landnutzung fördern.
Am 8. Dezember findet der globale Klima-Aktionstag statt, an dem weltweit hunderttausende Menschen auf die Straße gehen werden. In Deutschland ruft der NABU gemeinsam mit der Klima-Allianz erstmals zu zentralen Kundgebungen in Berlin und am Bauplatz des Braunkohlekraftwerks Neurath bei Düsseldorf auf. Tschimpke: "Wir wollen ein deutliches Signal nach Bali senden, wo zeitgleich die Weltklimakonferenz der Vereinten Nationen tagt. Die Regierungen müssen sich dort auf einen verbindlichen Zeitplan sowie ein Arbeitsprogramm für die anstehenden Verhandlungen einigen." Auch in Deutschland dulde eine neue Energie- und Verkehrspolitik keinen weiteren Aufschub. Statt neuer Kohlekraftwerke fordere der NABU von der Bundesregierung wirksamere Rahmenbedingungen für einen konsequenten Klimaschutz.
Weitere Informationen zum Klima-Aktionstag unter www.die-klima-allianz.de Im Internet zu finden unter www.NABU.de
Pressekontakt:
Carsten Wachholz, NABU-Experte für Klima und Energie, mobil
0172-4179 727. Auch auf der UN-Klimakonferenz auf Bali vom
3.-14.12.2007 vor Ort erreichbar.
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