NABU und Verbraucherverbände: Abgabe-Modell statt Zwangspfand
Bonn (ots)
Die Arbeitsgemeinschaft der Verbraucherverbände AgV und der Naturschutzbund NABU heben ihre Forderung nach einem neuen Modell zur Förderung ökologisch vorteilhafter Verpackungen erneuert. Die derzeitige Zwangspfandregelung ist untauglich, so NABU und AgV. Die beiden Organisationen schlagen stattdessen eine Abgabe auf umweltschädliche Verpackungen vor, die Rohstoff- und Energiefresser wie Getränkedosen und Einwegflaschen merkbar verteuert und damit unattraktiv macht.
Nach der heutigen offiziellen Feststellung zur Unterschreitung der Mehrwegquote muss in der zweiten Hälfte des nächsten Jahres ein Zwangspfand auf Einwegverpackungen eingeführt werden. So legt es die geltende Verpackungsverordnung fest. Diese Drohung wird von der Getränkewirtschaft aber offenbar immer noch nicht ernst genommen. Vielmehr muss nach Einschätzung von NABU und AgV damit gerechnet werden, dass der Handel dann teure Rücknahmeautomaten für Dosen und andere Einwegverpackungen aufstellen wird. Als Folge werden umweltfreundlichere Mehrweg-Verpackungen dann endgültig vom Markt verdrängt, befürchten die beiden Verbände.
Deshalb sei es nötig, eine einfache neue Regelung anzustreben, die eine deutliche Lenkungswirkung zeige zugunsten ökologisch vorteilhafter Verpackungen habe und zugleich Anpassungen an wissenschaftliche Erkenntnisse und technischen Fortschritt ermögliche. Den Vorstoß von Rheinland-Pfalz, die Mehrwegquote einfach an die jetzige negative Entwicklung anzupassen und auf etwa 62 Prozent abzusenken, lehnen die beiden Verbände ab. Das Ziel müsse vielmehr sein, Getränkedosen und Einwegflaschen einzudämmen, so NABU und AgV.
Für Rückfragen: AgV-Pressestelle, Tel. 0228-6489-142. NABU-Pressestelle, Tel. 0228-4036-142.
Ein Hintergrundpapier zum NABU/AgV-Abgabenmodell kann in der NABU-Pressestelle, Tel. 0228-403-141, abgerufen werden. Im Internet zu finden unter http://www.nabu.de.
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