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NABU: Europa verspielt Vorreiterrolle im Klimaschutz

Berlin/Brüssel/Posen (ots)

Anlässlich der Regierungserklärung
von Angela Merkel im Bundestag und des EU-Umweltministertreffens in 
Brüssel warnt der NABU vor faulen Kompromissen beim europäischen 
Energie- und Klimapaket. "Erst verkämpft sich die Bundeskanzlerin für
die Automobilindustrie, jetzt billigt sie fatale Sonderrechte für 
Stromkonzerne und Industrie beim Handel mit Verschmutzungsrechten. So
verspielt Europa leichtfertig seine bisherige Vorreiterrolle im 
Klimaschutz", kritisierte NABU-Präsident Olaf Tschimpke. Wer den 
Energie- und Industriekonzernen vorgaukele, sie könnten weiter gratis
die Atmosphäre verschmutzen, schütze nicht die deutsche und 
europäische Wirtschaft. "Die Emissionsberechtigungen dürfen nicht 
länger kostenlos an die Unternehmen verteilt werden, wenn wir 
Investitionen in klimafreundliche Technologien, Produkte und 
Dienstleistungen lenken und so in Europa wirtschaftlich erfolgreich 
bleiben wollen", so Tschimpke.
Die französische Ratspräsidentschaft beabsichtigt, auf Druck von 
Polen und mit Billigung von deutschen Politikern auch künftig 
Kohlekraftwerke mit kostenlosen Verschmutzungsrechten zu 
subventionieren. Länder, die besonders viel klimaschädliche Kohle für
die Stromerzeugung verbrennen, sollen demnach noch über Jahre hinweg 
dafür belohnt werden, dass sie keine ausreichenden Maßnahmen für mehr
Energieeffizienz und Erneuerbare Energien umgesetzt haben. "Gerade in
Deutschland wäre es völlig unverständlich, wenn die Energiekonzerne 
trotz zahlreicher Preiserhöhungen weiter ungerechtfertigte 
Zusatzgewinne in Milliardenhöhe in die eigene Tasche stecken können",
erklärte der NABU-Präsident.
Von den Beschlüssen in Brüssel müsse ein starkes Signal an die 
parallel stattfindende Weltklimakonferenz in Posen ausgehen. "Doch 
wer leichtfertig auf die Einnahmen aus der Versteigerung von 
Verschmutzungsrechten verzichtet, gefährdet auch den Erfolg der 
internationalen Klimaverhandlungen", so Olaf Tschimpke. Denn nur 
mithilfe dieser Gelder könne Europa die Anpassung an den Klimawandel 
in Entwicklungsländern unterstützen und so seiner globalen 
Verantwortung für den Klimaschutz gerecht werden. "Von den Erlösen 
aus dem Emissionshandel müssen auch Programme zum Erhalt von 
natürlichen Kohlenstoffspeichern wie Wäldern und Mooren finanziert 
werden", forderte der NABU-Präsident.
Im Internet zu finden unter www.NABU.de
Originaltext vom NABU

Pressekontakt:

Für Rückfragen:
Carsten Wachholz, NABU-Experte für Klima und Energie, Tel.
0172-4179727.

Original-Content von: NABU, übermittelt durch news aktuell

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