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NABU

NABU zieht kritische Bilanz der 11. CITES-Konferenz

Bonn (ots)

Der Naturschutzbund NABU hat zum Abschluss der
CITES-Artenschutzkonferenz in Nairobi die Dominanz kurzfristiger
wirtschaftlicher Interessen kritisiert. Es sei eine verhängnisvolle
Tendenz zur Herabstufung gefährdeter Arten -- wie z.B. des
Afrikanischen Elefanten -- nach Anhang 2 zu betrachten, so
NABU-Artenschutzexpertin Heike Finke in Nairobi: "Diese Salamitaktik
führt sowohl zur Aufweichung notwendiger Schutzmaßnahmen als auch zu
Vollzugsproblemen -- wer garantiert z.B., dass die Nullquote beim
Elfenbeinhandel tatsächlich eingehalten wird?" Ganz und gar
unerträglich sei es, wenn Länder wie Japan mit offensichtlicher
Scheckbuchdiplomatie die Ziele von CITES torpedierten. Dennoch bleibe
CITES das einzige internationale Instrument für einen wirkungsvollen
Schutz bedrohter Tier- und Pflanzenarten.
Als "katastrophal" bewertete Finke die Tatsache, dass Walhai,
Weißer Hai und Riesenhai weiter ohne Schutz blieben. Diese Tiere
seien durch Überfischung und die Nutzung im Rahmen der traditionellen
chinesischen Medizin in ihrem Bestand extrem bedroht. Ein Riesenhai
brauche 20 Jahre bis zur Geschlechtsreife und bringe seine Jungtiere
erst nach knapp drei Jahren Tragezeit zur Welt. "Für die Flossen
eines ausgewachsenen Riesenhais werden bis zu 10.000 US-Dollar
bezahlt", so Finke.
Für den NABU habe gerade das Gastgeberland Kenia gezeigt, wie man
mit der Förderung eines naturverträglichen Tourismus langfristig
Naturschutzziele, soziale Belange und wirtschaftliche Interessen
unter einen Hut bringen kann: "Hier haben viele Länder noch großen
Nachholbedarf." Positiv bewertete Heike Finke das Engagement der
deutschen Delegation unter Leitung von BMU-Staatssekretärin Gila
Altmann. Allerdings müsse der internationale Artenschutz auch in den
Überlegungen des Auswärtigen Amtes und des Ministeriums für
wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung künftig eine größere
Rolle spielen.
Für Rückfragen:
Birga Dexel, NABU-Artenschutzexpertin, 030-859-67162
Im Internet zu finden unter http://www.nabu.de

Original-Content von: NABU, übermittelt durch news aktuell

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