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NABU: Einziges Berliner Seeadlerweibchen ist tot Tschimpke: Bleimunition sofort verbieten

Berlin (ots)

Das einzige Berliner Seeadlerweibchen ist tot. Der
Greifvogel ist am 26.2. in der Berliner Tierklinik Düppel an 
Bleivergiftung gestorben. Der NABU fordert aus diesem Anlass erneut 
ein sofortiges Verbot bleihaltiger Munition. "Hier wird grob 
fahrlässig der Bestand dieser beeindruckenden Tiere gefährdet. 
Bundeslandwirtschafts- und Verbraucherministerin Aigner kann 
unverzüglich die Initiative zugunsten unseres Wappentieres ergreifen 
und endlich das Verbot von bleihaltiger Munition auf den Weg 
bringen", forderte NABU-Präsident Olaf Tschimpke. Zudem stehe die 
Deutsche Versuchs- und Prüfanstalt für Jagd- und Sportwaffen (DEVA) 
in der Pflicht, die angekündigten Untersuchungen zum Abprallverhalten
von Jagdmunition nun schnellstmöglich umzusetzen. Es wird höchste 
Zeit, dass ein Zulassungsverfahren für Munition zu einer 
Versachlichung der Diskussion beiträgt.
Seit Wintereinbruch werden zunehmend vergiftete Seeadler aus allen
Bundesländern mit Seeadlervorkommen in die Berliner Tierklinik 
gebracht. Seit September 2008 sind allein zwölf Tiere eingeliefert 
worden, bei zehn Vögeln wurde eindeutig eine Bleivergiftung 
festgestellt. Nach Beobachtungen der Veterinäre ist das ein trauriger
Rekord - nie sind in einer Wintersaison so viele an Bleivergiftung 
leidende Greifvögel zur Behandlung in die Berliner Tierklinik 
gebracht worden. Bundesweit gibt es noch rund 500 Seeadlerpaare.
Es ist inzwischen erwiesen, dass Bleivergiftungen beim Seeadler 
durch bleihaltige Teilmantelgeschosse der Jäger verursacht werden. 
Die Geschosse lassen in verendeten Wildtieren oder deren offen liegen
gelassenen Innereien nach großen Jagden Bleisplitter zurück, die von 
den Seeadlern mit der Nahrung aufgenommen werden. "Es gibt bleifreie 
Alternativmunition, die genauso wirksam und treffsicher wie ein 
bleihaltiges Geschoss ist. Diese Munition ist nicht teurer als 
konventionelle Jagdmunition", erläuterte NABU-Jagdexperte Gregor 
Beyer, der bleifreie Munition selber seit Jahren verwendet. Der NABU 
würde sich wünschen, dass die Jägerschaft in dieser Frage an der 
Seite des Naturschutzes steht und nicht immer wieder, wie zuletzt im 
Bundesland Brandenburg, mit der Aufkündigung des 
Jagdmunitionsmonitorings gemeinsam beschrittene Wege aufgibt.
Ferner belegen internationale Untersuchungen, dass der Verzehr von
bleihaltigem Wildbret auch zu schweren gesundheitlichen Schädigungen 
insbesondere bei Kindern führen kann. "Dieses Gesundheitsrisiko 
allein spricht schon für ein zügiges Verbot bleihaltiger 
Jagdmunition", so Tschimpke.
Im Internet zu finden unter www.NABU.de
Originaltext vom NABU

Pressekontakt:

Gregor Beyer, NABU-Jagdexperte, Tel. 0174-1826504.
Rainer Altenkamp, Leiter der NABU AG Greifvogelschutz Berlin-Bernau,
Tel. 030-8325283, mobil 0176-22010025.

Original-Content von: NABU, übermittelt durch news aktuell

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