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NABU kritisiert hasenfüßige Klima-Beratungen beim EU-Gipfel / Tschimpke: Europa darf sich in Kopenhagen nicht länger wegducken

Berlin (ots)

Kopenhagen/Berlin - Der NABU hat die laufenden
Klima-Beratungen auf dem EU-Gipfel in Brüssel als völlig 
unangemessenes Taktieren kritisiert. "Die europäischen Staats- und 
Regierungschefs versuchen immer noch, sich um die längst überfällige 
Entscheidung für die Senkung ihres eigenen Kohlendioxid-Ausstoßes um 
mindestens 30 Prozent bis 2020 zu drücken", erklärte NABU-Präsident 
Olaf Tschimpke. Es reiche nicht aus, wenn die EU-Mitgliedsstaaten als
Trostpflaster Schecks für ohnehin zugesagte Hilfen im Rahmen der 
Entwicklungszusammenarbeit verteilen.
Die wichtigsten Schwellenländer haben mittlerweile eigenständige 
Anstrengungen angekündigt, um ihre Treibhausgasemissionen 
entsprechend den Anforderungen des Weltklimarates zu begrenzen. 
Gleichzeitig ist durch die Wirtschaftskrise der Ausstoß an 
Kohlendioxid deutlich stärker als bisher prognostiziert gesunken. 
"Ein Festhalten Europas an seinem überholten Reduktionsziel von 20 
Prozent ist hasenfüßig", kritisierte Tschimpke. Außerdem fehlten 
Aussagen zur langfristigen Klimafinanzierung. Die EU müsse jetzt die 
schleppenden UN-Klimaverhandlungen dynamisieren, damit auch andere 
Industrieländer bis Ende nächster Woche ihre Ziele nach oben 
schrauben. Gestützt auf jüngste Studien sieht der NABU ausreichend 
Spielraum für die EU-Staaten, gemeinsam bis zum Jahr 2020 den Ausstoß
klimaschädlicher Treibhausgase um bis zu 40 Prozent zu verringern.
Aus NABU-Sicht besteht nach wie vor die Gefahr, dass sich bei den 
UN-Verhandlungen in Kopenhagen viele Staaten vor wirksamen 
Klimaschutzanstrengungen drücken. Beispielsweise drohten 
unverantwortliche Tricksereien und Schlupflöcher bei der Anrechnung 
von Emissionen aus der Landnutzung, beim Walderhalt in 
Entwicklungsländern und bei dem Umgang mit überschüssigen 
Zertifikaten aus dem Kyoto-Protokoll. "Die Öffentlichkeit lässt sich 
möglicherweise durch schöne Zahlen täuschen, das Klima jedoch nicht. 
Wir brauchen weniger Emissionen - und zwar in der Atmosphäre und 
nicht bloß auf dem Papier", sagte NABU-Klimaexperte Carsten Wachholz,
der die UN-Konferenz vor Ort in Kopenhagen verfolgt.
Im Internet zu finden unter www.NABU.de/kopenhagen
Originaltext vom NABU

Pressekontakt:

Carsten Wachholz, NABU- Experte für Energiepolitik und Klimaschutz,
in Kopenhagen zu erreichen unter mobil (+49)172-4179727, E-Mail:
Carsten.Wachholz@NABU.de

Original-Content von: NABU, übermittelt durch news aktuell

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