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NABU deckt skandalösen Umgang mit Abfall auf Miller: Einige Unternehmen stecken sich Recyclinggebühren in die eigene Tasche

Berlin (ots)

Der NABU hat drastische Missstände bei dem Umgang
von Unternehmen mit von ihnen auf den Markt gebrachtem Müll 
aufgedeckt. So streichen einige Unternehmen die Lizenzgebühren, mit 
denen sie sich an der Entsorgung des Mülls beteiligen müssten, zwar 
beim Verbraucher ein, stecken sich das Geld anschließend jedoch in 
die eigene Tasche. "Dieses Verhalten ist skandalös und hat fatale 
Folgen für die Umwelt", sagte NABU-Bundesgeschäftsführer Leif Miller.
"Wenn ein Unternehmen seine Verpackungen nicht lizenziert, diese aber
dennoch recycelt werden, verschönt das die deutschen 
Recyclingquoten." Zudem schade dieses Verhalten dem fairen Wettbewerb
der Unternehmen untereinander.
Das sieht auch der Gesetzgeber so und kann von überführten 
Unternehmen Bußgelder erheben. Jedoch ist es schwer, die schwarzen 
Schafe zu entlarven. "Bislang tauchen lediglich etwa 2200 
Unternehmensnamen in der extra zum Zwecke des besseren Vollzugs beim 
Deutschen Industrie und Handelskammertag (DIHK) angelegten Datenbank 
auf. Tatsächlich gibt es jedoch mindestens 3500 zur Registrierung 
verpflichtete Unternehmen", so NABU-Abfallexperte Benjamin Bongardt. 
Seit Mai 2009 sind Unternehmen im Zuge der novellierten 
Verpackungsverordnung verpflichtet, die von ihnen in Verkehr 
gebrachten Mengen in der Datenbank anzumelden. Der NABU hat deshalb 
stichprobenartig 69 Unternehmen kontrolliert und mehrmals 
angeschrieben. Die Hälfte davon hat sich bis heute nicht 
zurückgemeldet. "Wäre die Datenbank der DIHK für die Öffentlichkeit 
einsehbar und auf elektronischem Wege für die Behörden auswertbar, 
wäre dies ein Schritt in die richtige Richtung", so Bongardt zu einer
möglichen Verbesserung des Systems.
Normalerweise werden die Kosten für die Verwertung von 
Verpackungen aus Gelber Tonne, Altglascontainer und Papiertonne von 
Herstellern und Unternehmen an die Verbraucher  weitergereicht. Dass 
zahlreiche Unternehmen offenbar nicht mehr so verfahren, ist ein 
deutlicher Hinweis darauf, dass ein abfallpolitischer Konsens in 
Deutschland offensichtlich ausgedient hat. "Würde so etwas im 
technischen Umweltschutz aufgedeckt werden, etwa bei der Einhaltung 
von Emissionsgrenzwerten, würden wir dies auch nicht akzeptieren", 
sagte Bongardt. Der NABU fordert daher von Unternehmen sowohl mehr 
Abfallvermeidung als auch ein faires, hochwertiges Recycling.
Originaltext vom NABU

Pressekontakt:

Dr. Benjamin Bongardt, NABU-Abfallexperte, mobil 0178-1414228.
Im Internet zu finden unter www.NABU.de

Original-Content von: NABU, übermittelt durch news aktuell

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