NABU: Wann kommt die nachhaltige Energiewende im Bau, Herr Ramsauer?
Berlin/München (ots)
Anlässlich der Eröffnung der Messe BAU 2013 durch Bundesbauminister Peter Ramsauer hat der NABU die schleppende Umsetzung der Energiewende im Baubereich kritisiert. Ein Großteil der rund 20 Millionen Gebäude in Deutschland müsse erneuert und endlich Teil der Energiewende werden. "Nachhaltige Techniken und Innovationen sind da, jetzt muss die Politik dafür Sorge tragen, dass sie auch im Markt ankommen", sagte NABU-Präsident Olaf Tschimpke. Besonderer Handlungsbedarf bestehe bei der Sanierung des Gebäudebestandes und damit beim Bundesbauministerium. Druck macht auch die EU: Bis 1.1.2013 hätte Deutschland die EU-Gebäuderichtlinie umsetzen müssen. Nun droht der Bundesregierung ein Vertragsverletzungsverfahren vor dem europäischen Gerichtshof.
Das größte Versäumnis besteht laut NABU in den geringen Anforderungen und Nachrüstpflichten der Energieeinsparverordnung (EnEV). Sie sind der Grund für fehlende Anstrengungen und Energieeinsparungen bei aktuellen Sanierungen. Zwar wird die EnEV derzeit novelliert, ob Ramsauer die EU-Vorgaben aber umsetzt, bleibt fraglich. "Der im Oktober von Herrn Raumsauer vorgelegte Entwurf ist unzureichend, weil der für das Gelingen der Energiewende so entscheidende Gebäudebestand darin nicht berücksichtigt wird", so Tschimpke. So schreibt die EnEV weiterhin zu geringe Mindeststandards und veraltete Technologien vor, die zu wenig Energie einsparen. "Nachhaltigkeit im Bau sieht anders aus, der technologische Fortschritt wird gebremst und größere Technologiesprünge verhindert", so der NABU-Präsident.
"Eine ambitionierte Energieeinsparverordnung wird die technologische Entwicklung vorantreiben und damit hocheffiziente und nachhaltige Baumaterialen für Hauseigentümer attraktiv machen", sagte NABU-Energieexperte Ulf Sieberg. Da die staatliche KfW-Bankengruppe nur Baumaßnahmen fördere, die über den Anforderungen der EnEV lägen, würden die begrenzten finanziellen Steuermittel für Maßnahmen ausgegeben, die die Potenziale im Gebäudesektor nicht ausschöpfen. "Das ist eine Verschwendung von Steuergeldern. Handelt der Gesetzgeber nicht, wird es noch lange dauern, bis die auf der Messe BAU gezeigten Innovationen flächendeckend zum Einsatz kommen", so Sieberg.
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