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NABU

NABU gegen Qualitätssiegel für konventionelle Agrarprodukte

Bonn (ots)

Der Naturschutzbund NABU hat an Verbraucherministerin
Künast appelliert, auf die Einführung eines Qualitätszeichens für
konventionelle Agrarprodukte zu verzichten. "Ein weiteres Siegel wäre
mit riesigem Aufwand verbunden und würde zudem das klare Profil von
Produkten aus dem ökologischen Landbau verwischen", so
NABU-Bundesgeschäftsführer Gerd Billen. Durch eine mögliche Werbung
mit Argumenten und Begriffen des Umwelt- und Tierschutzes werde die
notwendige Unterscheidung zum Ökolandbau erschwert und dessen
Marktposition damit geschwächt. Auch sei fraglich, ob sich die
entsprechenden Produkte zwischen ökologischem und konventionellem
Anbau am Markt etablieren könnten. "Anstatt knappe Ressourcen in das
überflüssige konventionelle Zeichen zu investieren, sollte sich das
Ministerium besser auf die dringend erforderliche Einführung eines
einheitlichen Zeichens für ökologische Produkte konzentrieren", so
Billen weiter.
Nach Einschätzung des NABU seien die Argumente aus dem Natur- und
Umweltschutz und dem Ökolandbau bei der Diskussion um die Einführung
des Qualitätszeichens für konventionelle Produkte bislang nicht
ausreichend berücksichtigt worden. "Die Ministerin sollte sich dem
geballten Sachverstand ihrer potenziellen Koalitionspartner nicht
länger verweigern", sagte Billen.
Darüber hinaus müsse die Einführung eines einheitlichen Zeichens
für Ökoprodukte von der Ministerin jetzt offensiv angegangen werden.
Mit dem Öko-Prüfzeichen (ÖPZ) sei bereits eine wichtige Grundlage
geschaffen, auf der das neue Zeichen aufbauen sollte. "Ein solches
Zeichen macht jedoch nur Sinn, wenn es vom Einzelhandel und den
Verarbeitern offensiv verwendet wird und damit auf möglichst allen
Ökoprodukten zu finden ist", erklärte Billen. Daher müssten die
Vergabebedingungen vereinfacht und das Zeichen generell auch für
Auslandsware geöffnet werden. "Um das Ziel von 20% Ökolandbau in 10
Jahren zu erreichen, muss das Ökozeichen im Rahmen einer
Imagekampagne für Ökoprodukte über drei Jahre mit einem zweistelligen
Millionenbetrag pro Jahr gefördert werden", so Billen.
Für Rückfragen: 
Florian Schöne, 
NABU-Agrarreferent, 
Tel. 0228-4036-169. 
Ein Hintergrundpapier ist unter 0228-4036-141 abrufbar.
Im Internet zu finden unter www.NABU.de

Original-Content von: NABU, übermittelt durch news aktuell

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