NABU steht zu Dosenpfand
Bonn (ots)
Im Vorfeld der am Mittwoch stattfindenden Umweltministerkonferenz hat der Naturschutzbund NABU die Bundesländer aufgefordert, der Einführung eines Dosenpfandes zuzustimmen und den Mehrwegschutz voranzutreiben. "Die Bundesländer selbst haben die Regierung in einer Bundesratsentschließung zu einer verstärkten Förderung von Mehrweg aufgefordert", sagte Gerd Billen, NABU-Bundesgeschäftsführer, "jetzt wird es Zeit den Worten Taten folgen zu lassen."
Der vom Umweltministerium vorgelegte Entwurf zur Einführung eines Pfandes auf ökologisch nachteilige Verpackungen biete nach Ansicht des NABU eine solide Grundlage für eine umweltgerechte Regelung. Allerdings müsse die Regelung noch die Feuerprobe im Bundestag und Bundesrat bestehen. Während bei den Beratungen im Bundestag mit keinen Änderungen gerechnet werde, sei die Situation im Bundesrat ungewiss. Für den NABU seien die aktuellen Diskussionen unverständlich. "Das Pflichtpfand ist die konsequente Folge der jahrelang anhaltenden Ignoranz der Einwegindustrie", so Billen. Deshalb müsse jetzt eine wirksame Sanktion zum Schutze der Umwelt greifen. Wenn sich der aktuelle Trend ungebrochen fortsetzen würde, sänke der Mehrweganteil in rund zehn Jahren unter einen wirtschaftlich tragbaren Wert und dieses System würde komplett vom Markt verschwinden.
Mit einem Dosenpfand würde ein Anreiz für die Verbraucher geschaffen, wieder verstärkt zu Mehrweg zu greifen und die Umwelt zu entlasten. Schließlich belastet die Dose die Umwelt zehnmal stärker als die PET-Mehrwegflasche. "Allerdings", so Billen, "können wir auch in Zukunft nicht auf eine Mindestquote für umweltgerechte Getränkeverpackungen verzichten." Das Ziel einer Verordnung müsse wie bisher in präzise Zahlen festgelegt werden, denn nur so ließe sich ihr Erfolg im Sinne der Umwelt nachprüfen. Die Bundesländer hätten jetzt die Chance, den Regelungsentwurf diesbezüglich nachzubessern und die ökologische Zielgröße wieder einzuführen. "Die Bundesländer sollten ihr Versprechen, Mehrweg dauerhaft zu fördern, einlösen und dem Wähler ihre politische Glaubwürdigkeit demonstrieren", appellierte Gerd Billen an die Bundesländer.
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