NABU: Neues Bundesnaturschutzgesetz beendet Ära der Verantwortungslosigkeit
Bonn (ots)
Der Naturschutzbund NABU hat das morgen in Kraft tretende neue Bundesnaturschutzgesetz als Meilenstein für den Naturschutz in Deutschland bezeichnet. "Die in den letzten Jahrzehnten beständig gewachsenen Roten Listen der vom Aussterben bedrohten Tier- und Pflanzenarten waren Ergebnis einer verantwortungslosen Politik. Jetzt gibt es die Chance für eine Trendwende", sagte NABU-Präsident Jochen Flasbarth. Dabei komme sowohl der neuen, verbraucherfreundlichen Agrarpolitik als auch einer naturverträglichen Landwirtschaft eine entscheidende Rolle zu, so Flasbarth: "Was der Natur über Jahrzehnte geschadet hat, war auch nicht gut für den Menschen."
Der NABU forderte die Länder auf, nun auch ihren Beitrag für die konsequente und sachgerechte Umsetzung des Gesetzes zu leisten. Dazu sei vor allem ein größeres finanzielles Engagement als bislang erforderlich. "Große Schutzgebiete wie Naturparke, Nationalparke und Biosphärenreservate könnten nur dann wirkungsvoll geschützt und zugleich zu einem regionalen Wirtschaftsfaktor werden, wenn eine ausreichende Betreuung etwa durch Ranger gewährleistet ist", so der NABU-Präsident. Mehr Mittel würden auch für den Vertragsnaturschutz benötigt, um Landwirten für besondere Naturschutzleistungen eine sachgerechte Vergütung bezahlen zu können. "Naturschutz zum Nulltarif ist weder machbar noch verantwortbar. Die Länder haben ihre Aufgaben hier in den letzten Jahren zu häufig nicht ernst genug genommen", meinte Flasbarth.
Der neu im Gesetz verankerte Nationale Biotopverbund müsse nach Ansicht des NABU auf hohem Niveau umgesetzt werden. Es reiche nicht aus, bestehende Flächenkulissen mit einem neuen Etikett zu versehen. Vielmehr müsse mit dem Biotopverbund ein hochwertiger Schutz der in Deutschland beheimateten biologischen Vielfalt gewährleistet werden. "Der Biotopverbund muss zu einem Netz der Lebensvielfalt werden, mit dem unser Naturerbe gesichert wird. Dies wird auch die Lebensqualität in Deutschland erhöhen", so Flasbarth abschließend.
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