NABU zu Trumps Ausstieg aus dem Klimaabkommen: Amerika gegen den Rest der Welt
Berlin - Was seit der Wahl Donald Trumps zum US-Präsidenten befürchtet wurde, ist nun wahr geworden: Die Vereinigten Staaten von Amerika kündigen das Pariser Klimaschutzabkommen auf. Dazu NABU-Präsident Olaf Tschimpke:
"Der Ausstieg der USA ist eine dunkle Stunde für den Klimaschutz, keine Frage. Die weltweit größte Wirtschaftsmacht verabschiedet sich damit vom gemeinsamen Plan zur Rettung unseres Planeten - das reißt Lücken."
Dennoch sieht der NABU-Präsident auch Chancen in der heutigen Entscheidung: "Mit seiner Haltung steht Trump zunehmend allein auf weiter Flur. Als Leugner des Klimawandels, der blind auf die sinkenden Schiffe Öl und Kohle vertraut, ist er schon längst international isoliert. Die Weltgemeinschaft hat sich auf den richtigen Weg gemacht: Ein Staat nach dem anderen steigt aus der Kohle aus und erneuerbare Energien sind weltweit auf dem Vormarsch. Mit dem Ausscheiden der USA aus dem Pariser Klimaschutzabkommen wird die Weltgemeinschaft in der Klimapolitik nur noch enger zusammenrücken, getreu dem Motto: Jetzt erst recht." Wermutstropfen, so Tschimpke, sei jedoch, dass der weltweite Kampf gegen den Klimawandel noch nicht schnell genug gehe. "Deutschland und die EU sind nun gefordert, sich zum Zugpferd des weltweiten Klimaschutzes aufzuschwingen. Jetzt gelten keine Ausreden mehr."
Mit Blick auf die anstehende Bundestagswahl sieht Tschimpke die kommende Bundesregierung in der Pflicht. "Deutschland braucht endlich einen gesetzlich geregelten Plan zum Kohleausstieg. Kohle erzeugt zwar 40 Prozent unseres Stroms, ist gleichzeitig aber für 80 Prozent der CO2-Emissionen verantwortlich. Doch dem notwendigen Ausstieg hat sich die aktuelle Bundesregierung bislang strikt verweigert. Damit hechelt sie ihren globalen Verpflichtungen hinterher und lässt auch die Bürger in den deutschen Kohleregionen im Ungewissen. Dabei liegen Lösungen für einen sozialverträglichen, wirtschaftlich machbaren Kohleausstieg längst auf dem Tisch."
NABU-Studie zu Ausstiegsszenarien aus der Kohle:
www.NABU.de/umwelt-und-ressourcen/energie/fossile-energien/stein-und-braunkohle/22274.html
Für Rückfragen:
Sebastian Scholz, NABU-Klimaschutzexperte, mobil: 0172-4179727, E-Mail: Sebastian.Scholz@NABU.de, Twitter: www.twitter.com/NABU_Klima