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NABU

Umweltorganisationen kritisieren Projekte zum Fluss-Ausbau im Verkehrswegeplan

Berlin/Bonn/Frankfurt/M (ots)

Die Umweltverbände Bund für Umwelt
und Naturschutz Deutschland (BUND), Deutscher Naturschutzring (DNR),
Naturschutzbund NABU und die Umweltstiftung WWF haben die
Bundesregierung in einem dringenden Appell aufgefordert, verfehlte
Ausbauprojekte an deutschen Flüssen aus dem aktuellen Entwurf des
Bundesverkehrwegeplans herauszunehmen. In einem gemeinsamen Brief an
Bundeskanzler Schröder, Bundesverkehrsminister Stolpe und
Bundesumweltminister Trittin warnten sie vor einem Rückschritt bei
der eingeleiteten Wende in der Flusspolitik. Im Entwurf des
Bundesverkehrswegeplanes sei von dieser Wende nur wenig zu spüren.
Die Verbände forderten eine umfassende Strategie zur Entwicklung
eines ökologischen Hochwasserschutzes mit natürlichen Flüssen und das
Ende der Kanalisierungspolitik.
Mit Blick auf die verheerenden Folgen der Hochwasserkatastrophe im
letzten September sei es unverständlich, dass im Planentwurf des
Verkehrsministeriums an Einzelprojekten zur weiteren Kanalisierung
mit einem Gesamtvolumen von fünf Milliarden Euro festgehalten werde.
Besonders die geplanten Maßnahmen zur Vertiefung von Main, Weser,
Unterelbe, Havel und Spree kritisierten die Umweltschützer. Ein
besonderes Symbol für die Fortsetzung einer verfehlten Flusspolitik
vergangener Jahre sei die Planung eines neuen Saale-Kanals, betonten
die Umweltorganisationen. Statt auf Grundlage der Elbeerklärung von
1996 endlich ein ökologisches Gesamtkonzept vorzulegen, sehe der
Entwurf des Bundesverkehrswegeplans den Bau eines Kanals im
Saalemündungsbereich vor.
Mit einer solch "eklatanten Fehlinvestition" würden bestehende und
potenzielle Überflutungsgebiete überbaut und ein vorsorgender
Hochwasserschutz auf Dauer vereitelt. Für den Bau eines Kanals in
diesem Abschnitt, auf dem zurzeit maximal ein Schiff pro Woche fahre,
gäbe es keinen real nachweisbaren Bedarf. Vor allem aber würde der
Kanal die Kanalisierung der Elbe nach sich ziehen, wodurch die
größten Auwälder Mitteleuropas irreversibel vernichtet würden. Die
Umweltverbände sehen darin einen folgenschweren Verstoß gegen das
Fünf-Punkte-Programm der Bundesregierung zum Hochwasserschutz.
Für Rückfragen:
Ernst Paul Dörfler, 
BUND-Flussexperte,
Tel. 039244-290 oder 0171-1 83 21 49
Christoph Heinrich, 
NABU-Naturschutzexperte, 
Tel. 0172-5 96 60 98

Original-Content von: NABU, übermittelt durch news aktuell

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