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NABU

NABU warnt vor demografischer Sackgasse bei Gemeindefinanzreform

Berlin (ots)

Der Naturschutzbund NABU hat Bund und Länder
aufgefordert, bei der Gemeindefinanzreform die Konsequenzen des
demografischen Wandels zu berücksichtigen. "Die Diskussion darf nicht
länger mit überholten Konzepten geführt werden, die immer noch vom
Prinzip Zuwachs bei Städten und Gemeinden geprägt sind", sagte
NABU-Präsident Olaf Tschimpke. Einwohnerrückgang und die abzusehenden
Veränderungen in der Bevölkerungsstruktur müssten endlich in die
aktuelle Diskussion einbezogen werden. Regionale Abwanderung,
Leerstand ganzer Stadtviertel, Wohnungsabriss und ein ausgedünnter
öffentlicher Nahverkehr seien nur einige der drohenden Folgen, denen
dringend mit einer umfassenden und nachhaltigen Finanzreform
entgegnet werden müsse. "Einige Kommunen in Ostdeutschland stehen
schon heute vor den Problemen, die ohne ein grundsätzliches Umsteuern
für alle Gemeinden Realität werden können", so Tschimpke.
Je weiter durch die andauernde Zersiedlung Wohnen, Arbeiten, 
Versorgungs- und öffentliche Einrichtungen voneinander entfernt 
lägen, umso mehr würden private und öffentliche Aufwendungen 
einschließlich der sozialen Kosten steigen. Der NABU fordere daher, 
nach dem Grundsatz der Nachhaltigkeit mehr Anreize für die 
Entwicklung funktionierender und lebenswerter Städte und Gemeinden 
zu bieten. "Wer heute - durch die Steuerpolitik dazu ermutigt - in 
Gemeinde-Randzonen einen Neubau errichtet, muss überproportional 
steigende Betriebs- und Lebenshaltungskosten einplanen und 
angesichts langfristig schrumpfender Gemeinden auch einen 
finanziellen Verlust beim Verkauf einkalkulieren", so Tschimpke.
Der aussichtslose Wettbewerb um Gewerbe- und Einkommensteuern habe 
die Gemeinden auf einen völlig unzeitgemäßen Expansionskurs geführt. 
Statt in die Innenentwicklung zu investieren, würden 
Millionenbeträge für die Bereitstellung von Bauland verausgabt. "Die 
mit diesem System flüchtig gewonnenen Arbeitsplätze gehen meist 
woanders verloren und die so vorangetriebene Zersiedelung mit 
zunehmenden Leerstand macht den Standort Deutschland alles andere 
als attraktiv", so Tschimpke. Mit Blick auf die Entwicklung von 
Grünflächen und Natur im Siedlungsraum warnte der NABU Präsident 
davor, die kommunale Unterstützung freiwilliger Leistungen zu 
kürzen. "Nur mit der Förderung ehrenamtlicher Arbeit konnte 
vielerorts eine sonst nicht zu bezahlende regionale Identität 
bewahrt werden", so Tschimpke abschließend.
Im Internet zu finden unter www.NABU
Originaltext vom NABU Bonn

Pressekontakt:

Für Rückfragen:
Ulrich Kriese,
Siedlungspolitischer Sprecher,
Tel. 0177-391575

Original-Content von: NABU, übermittelt durch news aktuell

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