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NABU

NABU fordert Beschränkung der Jagd auf 12 Tierarten

Berlin (ots)

Der Naturschutzbund NABU hat eine drastische
Kürzung der Liste der in Deutschland jagdbaren Tierarten gefordert.
"Es ist skandalös, dass das geltende Bundesjagdgesetz noch immer die
Jagd auf vom Aussterben bedrohte und in ihren Beständen gefährdete
Tierarten erlaubt", sagte NABU-Vizepräsident Helmut Opitz. Die
Tatsache, dass in der Liste Arten wie der Wisent geführt würden, die
in Deutschland längst ausgestorben seien, verdeutliche den enormen
Reformbedarf. Nach Ansicht des NABU dürfe die Jagd nur auf solche
Arten zugelassen werden, deren biologisch nachhaltige Nutzung
gesichert sei und nicht gegen internationale Abkommen oder EU-Recht
verstoße. Tierarten, für die diese Kriterien nicht sichergestellt
seine, müssten aus dem Jagdgesetz gestrichen und unter den Schutz des
Naturschutzrechtes gestellt werden.
"Massive Konflikte gibt es heute vor allem bei der Jagd auf so
genannte Beutegreifer", so Opitz. Hier sei entgegen früher
verbreiteter Ansicht keine Bejagung aus Artenschutzgründen
erforderlich. So müssten nach Ansicht des NABU unter anderem alle
Greifvögel endlich aus dem Jagdgesetz gestrichen und unter Schutz
gestellt werden. Ein weiterer Missstand sei die Jagd auf Arten, wie
etwa arktische Gänse, die Deutschland als Durchzugs- oder
Überwinterungsgebiet nutzten. "Die am 1. November in vielen
Bundesländern beginnende Bejagung solcher Tiere verbietet sich aus
ethischen Gründen, da Deutschland selbst nicht die Verantwortung für
deren Fortbestand trägt", sagte Opitz.
Nach den Vorstellungen des NABU müsse sich Jagd zukünftig auf
Rot-, Dam- und Sikahirsch, Reh, Gemse, Mufflon, Wildschwein,
Wildkaninchen, Fuchs, Feldhase, Fasan und Stockente beschränken. Wenn
eine nachhaltige Nutzung wegen der Gefährdung einer dieser Arten
nicht gewährleistet sei, müsse der Bestand ganzjährig unter Schutz
gestellt werden. Ein Beispiel hierfür sei der Feldhase, der in den
Roten Listen der Bundesländer als gefährdet eingestuft werde. Der
NABU forderte die Bundesregierung erneut auf, noch in dieser
Legislaturperiode die Novelle des Bundesjagdgesetzes ins Visier zu
nehmen. Auch die Jäger sollten ihren Widerstand aufgeben, so Opitz:
"Wenn sich große Teile der Jägerschaft bis jetzt vehement gegen die
überfällige Reform sträuben, legt es den Verdacht nah, dass es mit
ihrem Selbstverständnis vom Naturschützer nicht soweit her ist."
Im Internet zu finden unter www.NABU.de
Für Rückfragen: 
Gregor Beyer, 
NABU-Jagdexperte, 
Tel. 0174-1826504 oder NABU-Pressestelle, 
Tel. 0228-4036-141 (hier erhalten Sie auch ein Positionspapier).

Original-Content von: NABU, übermittelt durch news aktuell

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