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NABU: Afrikareise, Gruppenkuscheln, Kälteflucht
So überwintern die Vogel-des-Jahres-Kandidaten Braunkehlchen, Feldsperling, Neuntöter, Teichhuhn und Trauerschnäpper
Noch bis 27. Oktober wählen

Berlin (ots)

Draußen wird es kalt, nass und ungemütlich - auch für Vögel ist das eine Herausforderung. Unsere fünf Kandidaten für die Wahl zum Vogel des Jahres haben darum pfiffige Strategien für Herbst und Winter.

Tschüss, Winter! Braunkehlchen, Neuntöter und Trauerschnäpper haben Deutschland längst den Rücken gekehrt und sind der Sonne hinterhergereist. "Alle drei sind Langstreckenzieher und fliegen bis nach Afrika", so NABU-Bundesgeschäftsführer Leif Miller. "Der Neuntöter ist schon im August losgezogen, er hat den weitesten Weg und legt über 8.000 Kilometer zurück bis zu seinem Winterquartier südlich der Sahara." Erst im Frühling kommen die drei Kandidaten wieder zu uns zurück. Sie verpassen also die Verkündung des neuen Jahresvogels, die am 27. Oktober stattfindet.

Zwar sind Neuntöter und Braunkehlchen am weitesten von uns weg, liegen bei der Vogelwahl aber zurzeit vorne. Aber auch Feldsperling, Teichhuhn und Trauerschnäpper freuen sich über viele Stimmen. "Mehr als 111.000 Menschen haben bisher unter www.vogeldesjahres.de ihr Kreuzchen gemacht", freut sich Miller. "Das große Interesse an unserer Vogelwahl zeigt, dass vielen Menschen die Natur in ihrer Umgebung am Herzen liegt."

Für die Vögel, die nicht nach Süden ziehen, kann man jetzt ganz praktisch etwas tun: Füttern und Nistkästen reinigen. Davon profitiert auch ein Kandidat für die Vogelwahl: der Feldsperling. "Feldsperlinge sind sehr gesellig. Sie kuscheln bei Kälte gern mit mehreren Artgenossen - so wie Christian Morgenstern es in dem bekannten Gedicht ,Drei Spatzen' beschrieben hat. Dafür nutzen sie auch oft einen Nistkasten oder eine Baumhöhle", sagt Miller. "Damit sich die Vögel kein Ungeziefer einfangen, sollte man im Herbst alte Nester aus den Nistkästen entfernen." Feldsperlinge ernähren sich von Samen. Sie freuen sich über wilde Gärten, in denen verblühte Stauden mit ihren Samenständen stehenbleiben dürfen. Am Futterhaus mögen sie Körnerfutter und Meisenknödel - natürlich ohne Netz. Im Winter darf es auch gern etwas Fettfutter sein.

Nicht füttern sollte man allerdings Wasservögel wie unseren fünften Kandidaten, das Teichhuhn. Miller: "Leider sieht man immer wieder Menschen, die Brotreste ins Wasser werfen. Brot ist aber kein geeignetes Futter, es ist vergleichbar mit Fast Food: stark gesalzen, zu viel Kohlenhydrate und kaum Nährstoffe. Die Tiere können sogar Gicht bekommen, wenn sie regelmäßig Brot fressen." Füttern ist auch gar nicht nötig, denn auch bei kaltem Wetter findet das Teichhuhn genug natürliches Futter, da es sowohl Pflanzenteile als auch Schnecken und Kleintiere mag. Wenn es dem Teichhuhn bei uns doch einmal zu ungemütlich wird, zieht es spontan nach Spanien, Frankreich oder auf die Britischen Inseln. Das nennt man "Kälteflucht". Da die Winter bei uns aber milder werden, bleibt es meist hier.

Bis zum 27. Oktober ist das virtuelle Wahllokal für die Wahl zum Vogel des Jahres 2023 unter www.vogeldesjahres.de geöffnet. Noch am selben Tag wird der Sieger bekanntgegeben. Der "Vogel des Jahres" wurde in Deutschland erstmals im Jahr 1971 gekürt. Seit 2021 wird er durch eine öffentliche Wahl bestimmt.

Mehr Infos und Teilnahme an der Abstimmung: www.vogeldesjahres.de

Bird-O-Mat: www.NABU.de/birdomat

Medieninfoseite mit Grafiken, Fotos und Vogelstimmen: www.NABU.de/medieninfos-vogelwahl

Kostenlose Pressebilder: www.NABU.de/pressebilder_Vogel-des-Jahres-2023

Mit mehr als 875.000 Mitgliedern und Fördernden ist der 1899 gegründete NABU der älteste und mitgliederstärkste Umweltverband Deutschlands. Der NABU engagiert sich für den Erhalt der Lebensraum- und Artenvielfalt, den Klimaschutz sowie die Nachhaltigkeit der Land-, Wald- und Wasserwirtschaft. Der NABU begeistert für die Natur und fördert naturkundliche Kenntnisse für ein aktives Naturerleben. Mehr Infos: www.NABU.de/wir-ueber-uns

Pressekontakt:

Martin Rümmler, NABU-Vogelschutzexperte, mobil: 0173-29 13 449,
E-Mail: Martin.Ruemmler@NABU.de
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