Alle Storys
Folgen
Keine Story von NABU mehr verpassen.

NABU

NABU hält Mitgliederzahlen auf hohem Niveau

Berlin (ots)

Der Naturschutzbund NABU hat seine Mitgliederzahl
im Jahr 2003 auf dem hohen Niveau des Vorjahres halten können.
Bundesweit über 390.000 Mitglieder unterstützten im letzten Jahr die
Arbeit und die Ziele des NABU. "Während allerorts Verbände und
Vereine um ihre Basis bangen, kann sich der NABU über eine treue
Unterstützung freuen", sagte NABU-Präsident Olaf Tschimpke anlässlich
des heute in Berlin vorgestellten NABU-Jahresberichtes 2003.
Umweltpolitisch hätten den NABU im letzten Jahr vor allem Themen wie
die Förderung Erneuerbarer Energien, eine nachhaltige Verkehrspolitik
sowie die Umsetzung einer umwelt- und verbraucherfreundlichen
Agrarpolitik beschäftigt. Der NABU warnte die politisch
Verantwortlichen davor, in den ökonomisch schwierigen Zeiten den
Natur- und Umweltschutz zum Luxusproblem zu degradieren. "Solche
Fehlwahrnehmungen sind grotesk und unverantwortlich besonders
gegenüber den kommenden Generationen", so Tschimpke.
Die europäische Agrarpolitik habe sich im Jahr 2003 in die
richtige Richtung bewegt. Die Entkopplung der Direktzahlungen von der
Produktion gehöre zu den wesentlichen Verbesserungen, die auf dem
EU-Agrarsektor im letzten Jahr erreicht worden sei. Außerdem sei die
Bindung der Prämienzahlungen an Umweltauflagen das richtige Signal
gegen eine weitere Intensivierung der Landwirtschaft. Diese Auflage
müsse nunmehr jedoch konsequent in nationales Recht umgesetzt werden.
Akuten Handlungsbedarf sieht der NABU zudem bei der Verabschiedung
eines längst überfälligen Reduktionsprogramms für den Einsatz von
Pestiziden.
Eine weitere große Herausforderung im Agrarbereich sei der
wirksame Schutz der Natur vor gentechnisch veränderten Organismen
(GVO). "Die aktuelle Novelle des Gentechnikgesetzes muss mit klaren
Regelungen sicherstellen, dass ökologisch sensible Naturgebiete auch
in Zukunft gentechnikfrei bleiben", so Tschimpke. Da die Kenntnisse
über die möglichen ökologischen Risiken absolut unzureichend seien,
müssten vor einer kommerziellen Nutzung von GVO intensive Forschungen
zu diesem Problembereich erfolgen. Zum effektiven Schutz der Natur
gehörten aber auch eine präzise Definition der "guten fachlichen
Praxis" für die Nutzung der Agro-Gentechnik und eine kompetente
naturschutzfachliche Überwachung des GVO-Anbaus.
Beim Stichwort Energiepolitik verurteilte der NABU die Debatte
über eine Renaissance der Atomenergie. Die jüngst aus den Reihen der
Union geäußerten Absichten, im Falle eines Regierungswechsels den
Ausstieg aus der Atomenergie zu stoppen und auch den Neubau von
Atomkraftwerken in Erwägung zu ziehen, ließen schlimmste
energiepolitische Rückschritte befürchten. Im Zusammenhang mit der
Nutzung von Atomenergie beklagte der NABU auch den Stillstand in
Sachen Endlagersuche. "Nachdem die Energiekonzerne und die
Bundestags-Opposition die konstruktive Suche nach einem
Atommüllendlager verweigert hatten, hätte die Bundesregierung direkt
das Gesetzgebungsverfahren in Gang setzen müssen und den Prozess
nicht auch noch selbst weiter verschleppen dürfen", sagte der
NABU-Präsident. Die fachlichen Grundlagen hätte der Arbeitskreis zur
Endlagerstandortsuche in seinem Bericht schließlich bereits Ende 2002
vorgelegt.
Anstatt im Jahr 2003 eine Fortschreibung des Klimaschutzprogramms
von 2000 vorzulegen, hat sich die Bundesregierung intern über
Klimaschutz und Windenergie gestritten. "Es ist kein Wunder, dass
Deutschland in Sachen CO2-Austoß auf der Stelle tritt", sagte
Tschimpke. Nach dem verpatzten Allokationsplan zum Emissionshandel
komme es daher darauf an, ein handfestes Klimaschutzprogramm mit
konkreten und in ihrer Wirkung abschätzbaren Maßnahmen aufzulegen. In
diesem Zuge müssten auch die Regelungen zur Kraft-Wärme-Kopplung
nachgebessert werden.
Die vor kurzem kritisierte mangelnde Umsetzung des EU-Umweltrechts
unterstreiche die NABU-Forderung nach einer stärkeren
Gesetzgebungskompetenz des Bundes im Naturschutz. "Die Versäumnisse
bei der Meldung wertvoller Naturgebiete für das europäische
Naturschutznetz NATURA 2000 muss eindeutig einigen Bundesländern
angelastet werden", sagte Tschimpke. Würde das Naturschutzrecht im
Zuge der Föderalismusreform ausschließlich den Ländern anvertraut,
müsse nach der Abschaffung der bestehenden Rahmengesetzgebung
angesichts solcher Erfahrungen mit noch größeren Schwierigkeiten bei
der Umsetzung des EU-Rechts oder anderer internationaler
Naturschutzregelungen gerechnet werden.
Zum Jahresende 2003 zählte der NABU 390.531 Mitglieder und konnte
damit die große Zahl an Naturfreunden, die den NABU unterstützen, auf
einem hohen Niveau halten. Manche Landesverbände konnten sich sogar
über einen Mitgliederzuwachs freuen. Allen voran der NABU Sachsen,
der seine Mitgliederzahl um 14,39 Prozent steigerte. Auch bei den
Spenden erreichte der NABU mit 2,2 Millionen Euro den Ertrag des
Vorjahres. Die Einnahmen aus den Mitgliedsbeiträgen konnten 2003 auf
12,25 Millionen Euro leicht gesteigert werden und machen wie zuvor
den Hauptanteil an den Gesamteinnahmen von gut 18 Millionen Euro aus.
"Mit dieser sicheren Basis konnte der NABU seine Aufgaben im Natur-
und Umweltschutz erfolgreich erfüllen", sagte NABU-Präsident Olaf
Tschimpke. Ein ganz besonderer Dank gehe an dieser Stelle an die über
20.000 ehrenamtlichen Aktiven im NABU, die jedes Jahr einen
unschätzbaren Beitrag für eine lebenswerte Heimat leisteten.
Im Internet zu finden unter www.NABU.de
Für Rückfragen:
NABU-Presestelle, 
Tel.: 030-284 984-23

Original-Content von: NABU, übermittelt durch news aktuell

Weitere Storys: NABU
Weitere Storys: NABU
  • 26.08.2004 – 10:36

    NABU-Pressekonferenz zum Jahresbericht 2003

    Berlin (ots) - Vielen Menschen ist 2003 als das Jahr mit dem Ausnahmesommer inklusive Niedrigwasser und hohen Ozonwerten noch gut in Erinnerung. Die Notwendigkeit einer starken Rolle des Umwelt- und Naturschutzes wurde im letzten Jahr aber auch beim Start des Pflichtpfandes für Einwegverpackungen, beim Wirbel um die EU-Agrarpolitik oder dem Gezerre um die Förderung der Erneuerbaren Energien besonders deutlich. Wie ...

  • 24.08.2004 – 12:11

    NABU-Sonderpreis "Natur in der Stadt" geht in diesem Jahr nach Lahr

    Bonn/Mainz (ots) - Im Rahmen des Wettbewerbs "Entente florale - Unsere Stadt blüht auf" hat der Naturschutzbund NABU den Sonderpreis "Natur in der Stadt" in diesem Jahr an die baden-württembergische Stadt Lahr verliehen. "Mit dem grundlegenden Umbau eines traditionellen Badebetriebes zu einem Naturbad wurde in Lahr ein ökologisches Vorzeigeprojekt realisiert", ...

  • 18.08.2004 – 11:16

    NABU und Zoo Zürich feiern Nachwuchs bei Schneeleoparden

    Berlin/Zürich (ots) - Der Naturschutzbund NABU und der Zoo Zürich haben heute den Nachwuchs des 4-jährigen Schneeleoparden-Weibchens Dshamilja im Zoo Zürich der Öffentlichkeit vorgestellt. Das vitale und gesunde männliche Jungtier Erkhet kam am 5. Mai 2004 um 8:30 Uhr zur Welt, wurde aber, um Störungen zu vermeiden, erst jetzt präsentiert. "Wir freuen uns riesig über den jungen Schneeleoparden, denn es ...