NABU begrüßt strengeren Schutz von Menschenaffen
Bangkok (ots)
Der Naturschutzbund NABU hat die auf der 13. CITES-Konferenz in Bangkok beschlossenen Maßnahmen zum verstärkten Schutz der Menschenaffen begrüßt. "Damit ist der Schutz von Menschenaffen deutlich verbessert worden", erklärte Heike Finke Artenschutzexpertin des NABU. Denn obwohl die Menschenaffen im Anhang I des Washingtoner Artenschutzübereinkommens gelistet sind und damit den höchsten Schutzstatus genießen, nimmt die Zahl der Menschenaffen wie Orang Utans, Gorillas, Schimpansen oder Bonobos deutlich ab. Das von der EU eingereichte und heute beschlossene Dokument wollte die internationale Aufmerksamkeit auf diese, so wörtlich" "Tragödie" lenken.
Verantwortlich für diesen Trend seien nach Ansicht der NABU-Expertin nicht nur das Kultivieren immer größerer Waldgebiete, sondern auch der großflächige Holzeinschlag, die zunehmende Wilderei, die steigende Nachfrage nach "Bushmeat" und der Handel mit lebenden Tieren. "Die Listung des Tropenholzes Ramin bei der CITES-Konferenz in der vergangenen Woche war gleichzeitig auch ein wichtiger Schritt zum Schutz der Orang Utans", sagte Finke. Denn durch den illegalen Holzeinschlag würden nicht nur die Lebensräume zerstört, sondern auch die Wege in den Urwald geöffnet. "Erst diese Schneisen ermöglichen, dass "Bushmeat" aus den betreffenden Gebieten abtransportiert wird", so Finke. Durch die weltweit steigende Nachfrage nach "Affenfleisch" als exotischer Leckerbissen sei mittlerweile ein weiterer und lukrativer Markt entstanden.
Die aktuell beschlossenen Schutzmaßnahmen beinhalten sowohl eine verschärfte Kontrolle der Wilderei und des Schmuggels als auch eine intensivierte grenzüberschreitende Zusammenarbeit beim Erhalt von Lebensräumen. Ein aktueller Fall aus einem Safaripark in Thailand belege die Notwendigkeit solcher Maßnahmen: "Hier werden über 100 in der Wildnis gefangene Jungtiere unter äußerst schlechten Bedingungen gehalten, in Kleider gesteckt und zu Kunststückchen gezwungen, die zum vergnüglichen Zeitvertreib der zahlenden Besucher dienen", sagte Finke. Nach Angaben der Borneo Oranutan Survival Foundation seien über 15 Orang Utans in den vergangenen Monaten gestorben. "Es darf einfach nicht mehr passieren, dass diese von der Ausrottung bedrohten Tiere zu kommerziellen Zwecken missbraucht werden", so Finke abschließend.
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