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NABU

BirdLife und FACE unterzeichnen Vereinbarung über die EG-Vogelschutzrichtlinie

Berlin (ots)

Heute haben das Naturschutz-Netzwerk BirdLife
International, Dachverband des Naturschutzbundes NABU, und der
Dachverband der europäischen Jagdverbände, FACE, in Brüssel eine
Vereinbarung zur Einhaltung der EU-Vogelschutzrichtlinie
unterzeichnet. Damit könnten Praktiken wie die alljährlich in vielen
südeuropäischen Ländern stattfindende Jagd auf Zugvögel im Frühjahr
oder gar die von der italienischen Regierung geplante Freigabe von
weiteren Vogelarten für die Jagd bald ein Ende haben, so
NABU-Präsident Olaf Tschimpke: "Mit der Selbstverpflichtung der
Jäger, die Inhalte der EG-Vogelschutzrichtlinie nicht aufzuweichen,
können die Massaker an unseren Zugvögeln in Südeuropa endlich
gestoppt werden."
Anlass für die heutige Absprache waren wiederholte Verstöße in
Frankreich, Italien und den neuen EU-Mitgliedstaaten Malta und Zypern
gegen die Bestimmungen der Richtlinie. Diese hatten zu Konflikten mit
Naturschützern und zu mehreren Urteilen des Europäischen
Gerichtshofes in Luxembourg (EuGH) gegen Frankreich und andere
Mitgliedstaaten geführt. BirdLife International hatte daher versucht,
zum 25-jährigen Jubiläum der EG-Vogelschutzrichtlinie in diesem Jahr
eine Selbstverpflichtung der Jäger auf den Status Quo zu erreichen.
Im Gegenzug wurde den Jägern zugestanden, dass die Jagd in
Schutzgebieten zulässig sein kann, wenn sie die Schutzziele nicht
gefährdet und bestimmte Erfordernisse erfüllt. "In zähen
Verhandlungen haben aber der NABU und sein niederländischer
BirdLife-Partner "Vogelbescherming Nederland" erreicht, dass national
weiter reichende Vereinbarungen getroffen werden können", so
Tschimpke. So ist beispielsweise in den Niederlanden in allen
EG-Vogelschutzgebieten die Jagd komplett verboten.
Das vom NABU im Rahmen der Novelle des Bundesjagdgesetzes
geforderte Verbot bleihaltiger Munition war auf EU-Ebene nicht
durchzusetzen. Immerhin hätten sich die Jäger jetzt verpflichtet,
spätestens bis zum Jahr 2009 bei der Jagd in Feuchtgebieten auf
Bleimunition zu verzichten. "Den drohenden 'Roll back' im Vogelschutz
auf EU-Ebene haben wir damit gestoppt, sofern sich die Jäger an die
Übereinkünfte ihres Dachverbandes halten", sagte Tschimpke. Die
Bundesregierung sei jetzt gefordert, in der Novelle des
Bundesjagdgesetzes endlich die Auflagen der EG-Vogelschutzrichtlinie
und anderer internationaler Vorschriften umzusetzen.
Für Rückfragen: 
Claus Mayr, NABU-Europaexperte, 
Tel. 0228-4036-166 
Im Internet zu finden unter www.NABU.de und www.BirdLife.org

Original-Content von: NABU, übermittelt durch news aktuell

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