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NABU

NABU fordert Ende der Blockade des Gentechnik-Gesetzes im Bundesrat

Berlin (ots)

Vor der am Mittwoch stattfindenden Sitzung des
Vermittlungsausschusses hat der Naturschutzbund NABU die Bundesländer
aufgefordert, endlich den Weg für das neue Gentechnikgesetz frei zu
machen. "Wir brauchen in Deutschland schleunigst ein Gesetz, das die
EU-Richtlinie umsetzt und die Rechtslücke beim kommerziellen Anbau
gentechnisch veränderter Organismen schließt", sagte NABU-Präsident
Olaf Tschimpke. Ohne eine gesetzliche Grundlage fehle weiterhin die
notwendige Transparenz bei der Nutzung gentechnisch veränderte
Pflanzen (GVO), da sie ohne ein öffentliches Kataster und ohne
Kontroll-Verfahren (Monitoring) angebaut werden dürften. Der NABU
sieht durch die Rechtslücke den Erhalt ökologisch sensibler Gebiete
in Deutschland gefährdet. Bis heute gäbe es viel zu wenig
wissenschaftlich fundierte Erkenntnisse über das Verhalten und die
Auswirkungen von GVO in der freien Natur. "Es ist wenig
vertrauenserweckend, wenn die biologische Sicherheitsforschung
derzeit nicht von unabhängigen Institutionen, sondern von
Pflanzenzüchtern und der beteiligten Industrie betrieben wird",
kritisierte Tschimpke.
"Die möglichen Schäden durch GVO für die biologische Vielfalt
werden bislang völlig unter den Tisch gekehrt", sagte Tschimpke. Da
ein unkontrolliertes Ausbreiten von GVO nicht rückgängig zu machen
wäre, forderte der NABU die Landesregierungen erneut auf, endlich
Verantwortung zu übernehmen und das Gentechnik-Gesetz nicht weiter zu
blockieren oder zu verwässern. Als oberste Ziele müssten natürliche
Ökosysteme geschützt und eine gentechnikfreie Landwirtschaft sowie
die Transparenz für die Verbraucher gesichert werden.
Angesichts der immer noch heiß diskutierten Frage nach der Haftung
für mögliche Schäden appellierte der NABU an Bund und Länder, sich im
Zuge der Gentechnik-Novelle nicht dem Druck der Biotechnologie-Lobby
zu beugen, sondern sich konsequent zum Verursacherprinzip zu
bekennen. Nach Ansicht des NABU dürfe es keinen Zweifel darüber
geben, dass die Kosten und Risiken von Herstellern und Anwendern
getragen werden müssten. "Wenn die Gentechnik-Branche von der
Unbedenklichkeit ihrer Produkte überzeugt ist, muss sie sich auch
nicht aus der Verantwortung stehlen", sagte der NABU-Präsident.
Im Internet zu finden unter www.NABU.de
Für Rückfragen: 
Steffi Ober, 
NABU-Gentechnikexpertin, 
Tel. 0177-302 77 18

Original-Content von: NABU, übermittelt durch news aktuell

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