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NABU

NABU: Deutlich weniger Weißstörche in Nord- und Ostdeutschland

Berlin (ots)

Nach Beobachtungen des Naturschutzbundes NABU gab
es in diesem Jahr deutlich weniger Störche in Nord- und 
Ostdeutschland als im Vorjahr. Nach einer ersten Bilanz wurden 
zwischen 15 und 30 Prozent weniger Weißstörche gezählt. Die 
NABU-Experten sprechen "vom schlechtesten Storchenjahr seit mehr als 
zehn Jahren".
"Das Jahr 2005 war ein extremes 'Störungsjahr' für den Weißstorch 
im ganzen östlichen Europa", sagte Christoph Kaatz, Sprecher der 
NABU-Bundesarbeitsgruppe (BAG) Weißstorchschutz. In solchen Jahren 
nimmt die Zahl der brütenden Störche stark ab und viele Vögel kommen 
verspätet aus Afrika zurück. Dadurch verzögert sich die Brut und es 
werden weniger Junge aufgezogen. "Aus Sachsen-Anhalt haben in diesem 
Sommer nur halb so viele Jungstörche den Weg nach Afrika angetreten 
als sonst üblich", so Kaatz. So bezogen zum Beispiel in 
Sachsen-Anhalt nur 485 Paare ihre Nester. Im Vorjahr waren es noch 
572 Paare. In Schleswig-Holstein wurden sogar nur 170 Paare gezählt. 
Das ist die niedrigste Zahl seit Beginn der Weißstorchzählungen im 
nördlichsten Bundesland im Jahr 1907.
Als Ursache für dieses Phänomen nennen die NABU-Storchenexperten 
die schlechten Bedingungen in den Winterquartieren der Großvögel, wie
eine anhaltende Trockenperiode mit wenig Regen in Teilen Ostafrikas 
und somit knapper Nahrung für Adebar. Außerdem verzögerte eine 
Schlechtwetterperiode Anfang April in der Türkei und Südosteuropa den
Heimzug der Störche. Im westlichen Deutschland war die Situation für 
den Weißstorch dagegen sehr viel besser. In Bayern und 
Rheinland-Pfalz brüteten fast genau so viele Störche wie im Vorjahr -
ihr Bruterfolg war vergleichsweise gut. Die westlich brütenden 
Störche überwintern aber in Westafrika und Spanien. Und da war die 
Situation erheblich günstiger als in Ostafrika.
Für die Zukunft der nord- und ostdeutschen Störche, die sich 
inzwischen in ihren afrikanischen Winterquartieren befinden, sind die
NABU-Experten zuversichtlich. "Solche Jahre kommen immer wieder mal 
vor und sollten unter günstigen Bedingungen in einigen Jahren wieder 
ausgeglichen werden", so BAG-Sprecher Kaatz.
Originaltext vom NABU
Rückfragen:
Kai-Michael Thomsen, NABU-Storchenexperte, Tel. 0162-9098072, 
Christoph Kaatz, NABU-Storchenexperte, Tel. 039245-2516.
Im Internet zu finden unter www.NABU.de

Original-Content von: NABU, übermittelt durch news aktuell

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