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NABU

NABU fordert länderübergreifendes Wildtiermanagement für Bär, Luchs und Wolf

Berlin (ots)

Der Naturschutzbund NABU hat sich für ein
länderübergreifendes Wildtiermanagement für Bär, Luchs und Wolf 
ausgesprochen. Jene Staaten, die wie Deutschland als potentielle 
Rückkehrländer zu betrachten seien, müssten rechtzeitig Pläne 
erarbeiten, die das Zusammenleben von Mensch und Wildtier regeln. 
"Ein erfolgreicher Schutz der charismatischen Drei ist nur in 
Kooperation und unter Integration der betroffenen Menschen möglich", 
sagte  NABU-Präsident Olaf Tschimpke anlässlich eines Fachgesprächs 
zum Management von Bär, Wolf und Luchs in Rietschen/Oberlausitz mit 
Wildtierexperten und Bundesumweltminister Sigmar Gabriel. 
Insbesondere auch die einzelnen Bundesländer müssten solche Pläne in 
der Schublade haben, da sie bereits schon morgen mit der Heimkehr von
Wolf & Co. konfrontiert sein könnten.
Seit Beginn der neunziger Jahre beobachten Naturschützer, dass 
früher ausgerottete Wildtiere den Weg zurück in das Herz Europas 
finden. Wölfe wandern aus Polen ein, Luchse kommen im Bayerischen 
Wald über die tschechisch-deutsche Grenze oder versuchen in der Pfalz
und im Schwarzwald neue Lebensräume zu besiedeln. Jüngstes und 
bislang spektakulärstes Beispiel war sicherlich das Auftauchen des 
Braunbären Bruno in den Bayerischen Alpen. "Wir müssen uns vor Augen 
halten, dass Wolf, Bär und Luchs die Opfer systematischer 
Ausrottungsfeldzüge sind", so Tschimpke. Dank ihrer ausgesprochenen 
Anpassungsfähigkeit fänden diese Tiere jetzt den Weg zurück.
Etliche zentraleuropäische Länder, wie Italien, die Schweiz, 
Slowenien, die Slowakei oder Polen, in denen noch Wölfe, Bären oder 
Luchse leben, können auf vielfältige Management-Erfahrungen 
zurückgreifen. Aus Sicht des NABU sollten sich die hiesigen Behörden 
dieses Wissen zu Nutze machen. Der NABU unterstützt mit seinem 
Projekt "Willkommen Wolf!" die Wolfs-Rückkehrer in der Lausitz und 
die NABU-Landesverbände in Baden-Württemberg, Hessen und 
Rheinland-Pfalz haben einen Blick auf die dort wiederkehrenden 
Luchse.
Mit Sorge beobachtet der NABU die sehr starke Zerschneidung der 
Landschaft durch Straßen. "Luchse, die vom Harz in die Lüneburger 
Heide wandern wollen, laufen an der Autobahn A2 zwischen Hannover und
Braunschweig im wahrsten Sinne des Wortes gegen die Wand", erläuterte
Tschimpke mit Blick auf die Lärmschutzwände und unüberwindbaren 
Wildschutzzäune entlang der Autobahnen. Der NABU erarbeitet daher zur
Zeit einen bundesweiten Wildwegeplan. "Darin tragen wir das Wissen um
die Wanderwege der Tiere zusammen und werden Vorschläge zur besseren 
Vernetzung ihrer Lebensräume machen", so der NABU-Präsident.
Im Internet zu finden unter www.NABU.de
Originaltext vom NABU
Rückfragen:
Ralf Schulte, NABU-Wildtierexperte, Tel. 030-284984-27, mobil 
0160-5960430

Original-Content von: NABU, übermittelt durch news aktuell

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