NABU fordert mehr Engagement für Naturschutz
Berlin (ots)
Der Naturschutzbund NABU und seine Partnerverbände des weltweiten Netzwerkes BirdLife International haben die Teilnehmer einer Tagung der EU-Umweltminister am 25.-27. August in Tuczno, Polen, aufgefordert, ihr Engagement für den Naturschutz zu verstärken. "Gerade die europäischen Naturschutzrichtlinien und das Schutzgebietsnetz "Natura 2000" bieten eine hervorragende Grundlage insbesondere für die nachhaltige Entwicklung ländlicher Räume", so NABU-Präsident Olaf Tschimpke. Dies setze aber eine vollständige Meldung der Schutzgebiete voraus, die in einigen Mitgliedstaaten leider immer noch nicht erfolgt sei. "Bis heute haben Länder wie Polen, Großbritannien und Dänemark trotz ihres teilweise großen Reichtums an seltenen Tier- und Pflanzenarten sowie Lebensräumen nur wenige Prozent ihrer Landesflächen als Schutzgebiete nach der Fauna-Flora-Habitat- (FFH-) Richtlinie gemeldet", sagte NABU-Präsident Olaf Tschimpke. Wesentlich dichter besiedelte Mitgliedstaaten wie Deutschland oder Österreich kämen immerhin auf zehn, im europäischen Mittel seien es über 12 Prozent. Nur nach Vollendung des Schutzgebietsnetzes, so der NABU, sei auch die rechtliche und planerische Sicherheit für Kommunen, Industrie und Landnutzer und damit für eine nachhaltige wirtschaftliche Entwicklung gegeben. Der NABU-Präsident forderte Bundesumweltminister Sigmar Gabriel daher auf, sich bei der Umweltministertagung in Polen für eine Vervollständigung des Netzes "Natura 2000" und für eine angemessene Finanzierung einzusetzen. "Die Erhaltung unseres gemeinsamen europäischen Naturerbes setzt auch gemeinsame Anstrengungen aller Mitgliedstaaten der EU voraus", sagte Tschimpke. Fast alle EU-Mitglieder hätten bereits viel in "Natura 2000" investiert. Nun gehe es darum, die vielen Möglichkeiten zu nutzen, die das Netzwerk gerade für benachteiligte ländliche Regionen biete.
Im Internet zu finden unter www.NABU.de Natura-Barometer der Schutzgebiete nach FFH-Richtlinie: http://ec.europa.eu/environment/nature/nature_conservation/useful_inf o/barometer/pdf/sci.pdf
Originaltext vom NABU Bonn
Für Rückfragen: Claus Mayr, NABU-Europaexperte, Tel. 0228/40 36-166, mobil 0172/596 60 98.
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